Buch & Film:
Wildes Land. Die Rückkehr der Natur auf unser Landgut
von Isabella Tree
Das Buch erzählt die zwanzigjährige Geschichte eines Rewilding-Projektes auf einem britischen Landgut. Ich war neugierig, rechnete aber wirklich nicht damit, dass dieses Sachbuch so unglaublich spannend, informativ und inspirierend ist. Ich konnte mich zeitweise kaum losreissen. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin immer wieder verschiedene Ebenen verknüpfte – die persönliche Geschichte der beiden Gutsleute, historische Hintergründe, ökologische Entwicklungen, Reaktionen der Umgebung, Naturgeschichtliche Aspekte, Informationen über einzelne Tiere und Pflanzen, Strategien für Nachhaltigkeit – all das wird ähnlich komplex miteinander verknüpft wie in einem natürlichen Ökosystem. Und der Text wird dennoch nicht unübersichtlich. Kein Wunder, dass es in England bei seinem Erscheinen im Jahr 2018 ein Bestseller wurde!
Ich habe bei der Lektüre viele spannende Einsichten über diverse Spezies gewonnen, nicht zuletzt über die Gattung Mensch und ihre Gewohnheiten. Und es hat mir außerdem Hoffnung gemacht, weil es die unbändige Lebenskraft der Natur vor Augen führt, die das ausgelaugte und zu Tode gewirtschaftete Ackerland von Knepp in „nur“ 20 Jahren in ein dynamisches Ökosystem verwandelt hat – und das ohne Platzverweis für Menschen. Der Schlüssel zu diesem Wunder lautet: die Zügel aus den Händen geben, der Natur die Federführung überlassen, ganz viel „nichts tun“. Meiner Meinung nach eine wunderbare Inspiration dafür, wie Menschen wieder ihren Platz im Ökosystem dieses Planeten und gleichzeitig ein gutes Leben finden können, wenn sie sich nur von der Idee verabschieden, dass „der Mensch“ den Chefsessel einnehmen müsste.
Wunder der Natur – direkt vor der Haustür
Dieses Foto wurde in einem Hinterhof in Hannvoer aufgenommen und zeigt in leuchtenden Farben, dass es nicht nötig ist in entlegene Wildnisgebiete zu reisen, um die Wunder der Natur zu erleben…. Das Wunder der Bestäubung – die Insekten bekommen Nahrung geschenkt und verschenken beim Futtern nebenher großzügig Ihre Transportdienstleistung, um die Befruchtung der Pflanzen zu ermöglichen, was ihnen natürlich selber auch zugute kommt, weil sich die leckeren Futterpflanzen dadurch fortpflanzen und ihnen auch weiterhin zur Verfügung stehen.
Vogelkonzert am Morgen
Heute – Ende Februar – bin ich der Einladung zum Vogelkonzert gefolgt. Es ist eine Zeit im Jahr, wo die Vögel schon wieder mehr singen, aber die Vielfalt noch nicht so komplex ist wie später, wenn noch mehr Vögel aus ihrem Winterquartier zurück sind und mit einstimmen. Ich setzte mich mit einer Wärmflasche im Hosenbund und einem Einmachglas voll Tee in den Garten mit Blick nach Südwesten ins Tal der Rot. Der Himmel ist komplett wolkenbedeckt, außer einem schmalen Streifen im Südosten, direkt über dem Hügelkamm. Es hat 1 Grad plus. Um 6h sehe ich die volle Mondin noch im Westen über den Baumwipfeln, um 6.15h ist sie schon untergegangen.
6.20 männlicher Waldkauz ruft im Osten
6.25 der Streifen im Südosten wird leicht rosa
6.30 männlicher Waldkauz ruft
6.31 am Hang auf der andern Seite des Tales im Süden: leise Misteldrossel, dann etwas deutlicher
6.32 nun mehrere Misteldrosseln und eine Amsel. Am Hang gegenüber entwickelt sich der morgendliche Klangteppich.
6.33 lauter Amselalarm direkt rechts von mir, weitere Vögel stimmen in den Morgengesang ein
6.38 männlicher Waldkauz ruft im Osten 4x in den nächsten Minuten
Meisen warnen im Wald links hinter mir – Singdrossel singt im Tal
6.39 der Himmelsstreifen im Südosten ist nun breiter und leuchtet türkis und orange
6.42 Im Wald zur rechten höre ich einen Vogelruf wie einen Harfenschlag…
6.43 ich erkenne den Gesang eines Rotkehlchens. Es singt ca. 2 Minuten
6.44 ich kann nun so gut sehen, dass ich den Raureif auf den Wiesen im Tal erkenne
6.45 rechts von mir tixt eine Amsel und fliegt in den Wald, eine Misteldrossel singt sehr laut rechts unten am Waldrand, eine Amsel gibt ein leises duck-duck-duck von sich
6.46 ich höre ein leises, schnarrendes trrrrrr und mehrere leise ziiiii
6.47 hinter mir schimpfen 2 Vögel im hektischen Flug
6.50 das Orange am Himmel ist blasser
6.51 der Gesang am Berghang gegenüber ist jetzt leiser, in der Nähe höre ich tikit-tikwäh
6.53 ein Zaunkönig singt im Wald, ca. 3 Minuten
6.54 eine Krähe krächszt weit entfernt
6.55 der Klangteppich am Berg wird dünn
6.56 der Klangteppich ist zuende, ich höre ein zizi-ziiii
6.57 der Streifen am Himmel ist blass lachsfarben, es ist nun ziemlich hell, links am Haus singt eine Meise zizizi-bäbäbäbäbä
7.00 rechts im Wald lacht 2x ein Specht, dann lacht 3x laut links einer und wieder rechts einer 2x langsamer. Ich vermute es sind Schwarzspechte, die ich hier oft sehe, könnten aber auch Grünspechte sein, die auch gelegentlich auf der Streuobstwiese nach Nahrung picken.
7.08 links und rechts sind diverse Meisen-Laute zu hören
7.09 der lachsfarbene Streifen am Himmel wird wieder dunkler orange
7.11 piüüü-piüüü-piüüü – vielleicht ein Star? und leises twiet-twiet-twiet-twiet
7.12 die Wolken sind von unten rot und lila angeleuchtet
7.13 Specht trommelt rechts oben im Norden
7.14 Taubenruf im Süden in der Ferne, der Specht lacht links
7.15 der Himmel wird immer roter, rechts höre ich unbekannten Gesang
ein Specht lacht links ein anderer trommelt hinter mir im Nordosten im Wald
7.17 das Himmelsrot wird wieder blasser, es nieselt 5 Minuten
7.21 der Himmelsstreifen ist nun blassgelb
7.25 Stare sind von unten auf der Obstwiese zu hören. Sie sind also wirklich aus dem Süden zurück und werden wahrscheinlich wieder in hohlen Obstbäumen und in der Scheunde der Nachbarn nisten… dann war das piüüü vorhin vielleicht der erste von ihnen…
Wow – diese Stunde ist wie im Flug vergangen! Es hat sich so viel in so kurzer Zeit verändert, dass ich mit den Einzelheiten gar nicht mitgekommen bin! Das war super spannend! Was für eine schöne Art den Tag zu beginnen. Mit einem glücklich-warmen Gefühl – nicht nur wegen der Wärmflasche – gehe ich wieder ins Haus. Den ganzen Tag über fühle ich diesen zauberhaften Morgen als tragenden Grundstein in mir, für alles, was kommt…
Brombeeren – die Wildhüterinnen
Es reicht nicht, wenn wir nur Renaturierungs- und Re-Wilding Programme durchführen, aber selber nicht wieder wild werden. Wir müssen Wolf und Luchs auch in uns selbst wieder freisetzen.
Sylvia in: Bone Music von David Almond
Brombeeren. In unserem Garten wachsen so viele und auch im Wald! Als ich gestern Kirschen erntete, habe ich auch einige Brombeer-Ranken entfernt, die um den Kirschbaum wuchsen. Da dachte ich: die Brombeeren sind eigentlich Wildhüterinnen. Sie bieten im stacheligen Gebüsch vielen Vögeln und kleinen Tieren Schutz und halten Menschen und andere große Tiere fern. Würden wir nicht immer wieder Brombeeren schneiden, wüchsen sie wahrscheinlich im ganzen Garten. Wir würden dann sagen „Der Garten ist verwildert.“ Die Brombeeren gehen voraus und beschützen ein Gebiet mit ihren Stacheln, so dass sich dort wieder Wildnis ausbreiten kann… Wenn ich sie schneide, lasse ich ihre Blätter oft fermentieren und trinke sie dann als „Schwarzen Tee“. Er schmeckt mir sehr gut und hat wirklich Ähnlichkeiten mit Schwarztee. Und ich liebe es, dass ich noch etwas Schönes für mich aus den Brombeeren machen kann, die ich abschneiden muss. Wenn ich schon viel Schwarzen Brombeerblättertee habe, bringe ich die Brombeeren, die ich schneide, stattdessen in die Benjes-Hecke am Rande unseres Grundstücks. Dort können sie dann weiterhin einen Schutz für kleine Vögel und Tiere bieten und auch einen Schutz für unseren Garten an der Grenze zur Straße. Jetzt, wo die Brombeeren blühen, sind sie außerdem ein Tummelplatz für Tagfalter, Bienen und andere Insekten. Wenn ich ihnen zusehe, kann ich richtig in den Augenblick eintauchen. So eine Fülle an Geschenken, bringt die Wildnis hervor! Vielleicht sind die Wechseljahre auch sowas wie Brombeeren? Mich haben sie jedenfalls stacheliger gemacht. Gleichzeitig scheint etwas sehr lebendiges, wildes in mir heranzuwachsen… Während ich im Garten dabei war, das Foto von den Brombeerblüten mit Käfer zu machen (siehe oben), schoß etwas links an meinem Kopf vorbei. Ich sah einen kleinen, braunen Vogel, der sich mit einem plötzlichen Haken einige Meter vor mir nach rechts in das Brombeergestrüpp stürzte. Frau Sperber, die hinter ihm her war, sauste auf der eingeschlagenen Flugbahn unter dem nächsten Obstbaum davon und musste ihre erhoffte Mahlzeit links liegen, bzw. rechts sitzen lassen. Aus den Brombeeren ertönte noch eine Weile aufgeregtes Tschiepen, aber ich konnte den Vogel im Gestrüpp nicht ausmachen. In den Brombeeren war er so richtig in Sicherheit!
Beinkleider für Frauen im Freien
Loden! Welche mich kennen, wissen vielleicht, wie sehr ich meine Lodenjacke liebe. Ich erlebe sie nicht nur als sehr effektiven Schutz gegen Kälte, Wind und leichten Regen, sondern sie vermittelt mir ein Gefühl der Gemütlichkeit, selbst bei widrigstem Wetter, an das bisher keine moderne Funktionsjacke herangekommen ist. Auch nicht zu verachten ist die Tatsache, dass sie raschelfrei ist und am Lagerfeuer nicht so empfindlich auf Funkenflug. Weiterhin hat auch Loden die Vorzüge, die viele schon von Merinowäsche kennen: fängt nicht an zu stinken, muss kaum gewaschen werden (Lüften und Ausbürsten reicht meist) und wärmt auch noch im nassen Zustand. Auch freut es mein Öko-Herz, dass Loden langlebig ist und nach dem langen Leben keinen Plastikmüll hinterlässt, sondern sogar als wertvoller Stickstoffdünger kompostiert werden kann.
Bald schon wollte ich auch meine Beine in dieses wunderbare Material hüllen, fand es aber noch schwieriger, Lodenhosen zu finden, als Lodenjacken. In den letzten Jahren hat sich aber einiges bewegt und Loden wird im Outdoorbereich auch jenseits der Jagdbekleidung immer beliebter. Inzwischen habe ich zwei Lodenhosen – eine dünnere und eine dickere – und komme auch hier nicht aus dem Schwärmen heraus, was ihre Vorzüge betrifft. Stets neugierig auf neue Lodenhosen-Optionen bin ich nun kürzlich auch auf Hosen aus Strickwalk (auch Wollwalk genannt) gestoßen und werde auch diese demnächst testen. Manche kennen sicher auch die Wollwalk-Overalls mit denen Kleinkinder bei Wind und Wetter draußen unterwegs sind. Für Erwachsene war das Material bisher v.a. als Jacke oder Weste zu haben.
Loden und Strickwalk – die Unterschiede:
Loden | Strickwalk/Wollwalk |
gewebt und dann verfilzt | gestrickt und dann verfilzt |
fest | elastisch |
Oberfläche glatter | Oberfläche mehr Fleece-ähnlich |
robuster + winddichter | bequemer und anschmiegsamer |
Hier möchte ich vier Frauen-Firmen vorstellen, die Woll-Hosen aus Loden oder Wollwalk für Frauen anbieten – auf dass Frauen im Freien auch im Winter immer schön warme Füße und Beine haben und auf dass kleine, frauengeführte Unternehmen florieren mögen!
Buchfink – Kathrin Kormoll aus Dresden – Strickwalk
Ulalue Naturkleidung – Ulla Lüer aus dem Bonner Umland – Strickwalk
Raiimwool – Anne Lorenz und Annika Flemmer aus Hohenlohe-Franken – Strickwalk
Wildfräulein – Sabine Manteuffel aus dem Allgäu – Loden
Update: Inzwischen habe ich auch eine Hose aus Strickwalk. Hier meine ersten Eindrücke zum
Vergleich Loden Strickwalk:
Die Strickwalkhose ist super bequem, so elastisch wie eine Jogginghose. Loden ist da schon ein wenig steifer.
Winddichtigkeit: ich hatte sie bei starken Windböen und ca 2 Grad über Null zum Laufen im Wald an. Wenn eine starke Böe kam, fühlte ich sie deutlich bis auf meine Unterhose. Ich denke, eine Jeans ist winddichter, meine Lodenhose sowieso. War der Wind allerdings schwächer, fiel mir nichts weiter auf.
Wärmeleistung: mein Eindruck war, dass sie durch ihre größere „Flauschigkeit“ etwas mehr isoliert als meine dickere Lodenhose – solange eben kein Wind hindurchfegt. Aber diese Angabe ist natürlich sehr vage, da es ja Loden in verschiedenen Materialstärken gibt und manche Lodenstoffe auch an der Innenseite aufgeraut sind und dadurch flauschiger. Der exakte Vergleich bei nachweislich gleichem Stoffgewicht steht noch aus…
Robustheit: Zur Langzeithaltbarkeit kann ich noch nichts sagen. Aber als für mich relevanter Unterschied ist mir die verschiedene Oberflächenstruktur aufgefallen: der Strickwalk hat keine so glatte Oberfläche wie Loden und ist dadurch anfälliger für Dornen, Disteln und sonstiges, was sich darin verhaken kann. Beim Weg durchs Unterholz sammle ich damit deutlich mehr Samen und Pflanzenteile ein, als mit der Lodenhose. Alles, was kletten kann, bleibt gerne dran hängen.
Fazit: Wollwalk hat definitiv bei der Gemütlichkeit die Nase vorn und ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit (Sport), Loden hingegen bietet auch bei raueren Umweltbedingungen (z.B. Wind, Unterholz) mehr Schutz.
Krachende Nuss-Schokolade, zuckerfrei
Diese Schokolade mit extra-vielen Nüssen ist ein perfekter Energielieferant, wenn ich in der kalten Jahreszeit viel draußen bin und eignet sich außerdem auch sehr gut zur Beruhigung der Nerven, wie wir beim Von-Hand-Festival spontan getestet haben, nachdem das Workshop-Zelt in einem Regensturm über uns zusammengebrochen war… und das alles zuckerfrei!
Welche es lieber mit Zucker mögen, denen kann ich die Schololade von fairafric empfehlen, die „fairtrade“ auf ein neues Level bringt, indem die gesamte Schokoladenherstellung im Anbaulaland des Kakaos – in dem Fall Ghana – erfolgt und dadurch nicht mehr das Gros der Wertschöpfung in Europa stattfindet. Das alles natürlich auch noch bio und klimaneutral. Viele leckere Sorten kennenlernen unter: https://fairafric.com/
Rezept:
200g Mandeln
200g Schokolade (99% oder 100% von Vivani nehme ich immer)
einige EL Erdmandeln, gemahlen
~ 2TL Zimt
- Mandeln 10 Minuten im Backofen rösten. Temperatur: 160 Grad bei Umluft / 180 Grad Ober-Unter-Hitze
- Unterdessen Schokolade in Stücke brechen + in hitzebeständige Schüssel geben, Erdmandeln und Zimt nach Geschmack zufügen.
- Heiße Mandeln aus dem Ofen holen + zur Schokolade geben. Umrühren. Wenn die Schokolade geschmolzen ist und alles gut vermischt ist, gieße die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform oder auf ein Blech mit Backpapier.
- Abkühlen lassen. Mit dem Brotmesser in Stücke schneiden oder einfach brechen. Fertig!
Ich bewahre die Schokolade in einer Keksdose aus Blech auf.
Variationen:
Das Rezept geht natürlich auch mit Haselnüssen.
Die Erdmandelflocken machen es süßer aber auch trockener/fester. Ich habe es auch mal mit Erdmandelmus probiert, aber da war mir die Konsistenz dann zu weich, v.a. zum Transport.
Der Zimt gibt auch seine eigene Süße dazu.
Beim letzten Mal habe ich Erdmandelflocken und Hafermilchpulver zum Süßen verwendet.
Buchtipp: Das Brennnesselbuch von Mechtilde Frintrup
Die Brennnessel wurde zur Heilpflanze des Jahres 2022 gekürt. Wohlverdient, ist sie doch eine vielseitige, starke und reichlich verfügbare Heilpflanze! Aber sie kann noch viel mehr… Mechtilde Frintrup hat die alte Weggbegleiterin der Menschen und stachelbewehrte Kriegerin über Jahre ausführlich studiert, zu Nahrung, Medizin, Textilien, Dünger und vielem mehr verarbeitet und immer besser kennengelernt. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilt sie in diesem Buch gegliedert in drei Teile: Den wissenschaftlichen, den kulturellen und den praktischen Blick auf die Brennnessel. Die Autorin beschreibt ausgiebig die Nutzung der Pflanze im Jahresverlauf, präsentiert traditionelle bewährte Anwendungen und neue Rezeptideen, gibt Anleitungen zu bewährten Verwendungen und regt dazu an, selber kreativ zu werden und die Brennnessel, die beinahe überall wächst, für sich zu entdecken. Die Texte und zahlreichen farbigen Abbildungen schaffen eine fundierte Annäherung an die alte Heilpflanze und ihr Wesen. Für mich war die Brennnessel eine der ersten wichtigen Pflanzenbeziehungen auf meinem Wildpflanzenweg und ich kann sie als Einstiegstor in die Pflanzenwelt wärmstens empfehlen!
Hier geht’s zum Buch! https://www.andas-werkstatt.com/galerie-shop/
Frühling in der Flasche – Waldmeisterlimo, selbstgemacht und zuckerfrei
Obwohl ich noch nie echte Mai-Bowle getrunken habe, habe ich im Mai immer Lust auf ein Waldmeister-Getränk. Nur sind die traditionellen Kräuterrezepte zur Bereitung eines solchen in der Regel mit Zucker und Alkohol – zwei Komponenten, die nicht auf meinem Speiseplan stehen, aber altbewährt sind, um Aromen aus Pflanzen zu lösen. Jahr für Jahr habe ich also herumprobiert. Und vor zwei Wochen ergab einer dieser Versuche ein Getränk, das ich wirklich super fand. Ich probierte es ein zweites mal und war gleichermaßen zufrieden. Begeistert von meinem Maientrunk möchte ich hier das Rezept und die Freude teilen:
Zutaten:
ca. 4 Stängel Waldmeister
ca. 125ml Apfelsaft
1 Schuss Apfelesseig
1 Schuss Zitronensaft
In eine kleine Flasche/Schraubglas geben und 1,5 – 2h ziehen lassen.
Kräuter entfernen und Saft mit Sprudelwasser zu einer Schorle mischen. Dabei darf es ruhig 2/3 bis ¾ Sprudelwasser sein. Am besten abschmecken, welche Aromaintensität gewünscht ist.
Auf den Frühling anstoßen und genießen!
Der Waldmeister muss deutlich angewelkt sein: nach dem Pflücken einen halben bis ganzen Tag liegen lassen, dadurch wird erst das typische Waldmeisteraroma verfügbar. Ob der Waldmeister vor der Blüte oder blühend verwendet werden soll, darüber sind sich die Autor!nnen diverser Rezepte nicht einig. Ich habe also kurzerhand einen Stängel mit Blüten und die anderen ohne verwendet.
Zusätzlich zum Waldmeister kann auch ein kleiner Stängel Gundelrebe (Gundermann) hinzugegeben werden, welcher nicht vorher welken muss. Die Kombination ist aus einem Rezept aus dem Jahre 854 überliefert, bei dem außerdem noch Blätter von Schwarzer Johannisbeere zugegeben wurden. Da Gundelrebe aber einen sehr speziellen Geschmack hat, empfehle ich, vorher erst mal ein Blättchen zu kosten, wenn Du sie noch nicht kennst. Vielleicht möchtest Du den an Ziege erinnernden Geschmack lieber im Kräuterquark als in der Limo haben. Ich persönlich mag die Kombi von 854 – je nach Verfügbarkeit mit oder ohne Schwarzer Johannabeere.
Wisdom Weavers of the World
Ich möchte Euch die Wisdom Weavers vorstellen, deren Botschaften mich in den letzten zwei Jahren immer wieder sehr berührt haben:
13 indigene Älteste aus verschiedenen Kulturen der Welt haben sich in Hawaii versammelt und den Kreis der Weisheitswebenden der Welt (Wisdom Weavers of the World) ins Leben gerufen. Sie teilen Weisheiten ihrer erdverbundenen, traditionellen Spiritualität, im Gebet, dass die Menschen ihre Herzen öffnen und an diesem Scheideweg der Menschheitsgeschichte die Chance ergreifen, das Gleichgewicht wieder herzustellen und den heilige Kreis des Lebens wieder ganz werden zu lassen.
Die Website und die Filme sind alle auf Englisch, aber ich habe die Prophezeiung, die eine Inspiration zur Gründung der Wisdom Weavers war, übersetzt:
Die Prophezeiung
wie sie Ilarion “Kuuyux” Merculieff, Wisdom Weavers of the World Mitbegründer & Ältester erzählt:
https://www.wisdomweavers.world/prophecy
„Es gibt eine alte Prophezeiung, die besagt, dass vor langer Zeit ein großes Ungleichgewicht eintrat, wie ein Pendel, das zwischen männlichem und weiblichem Ungleichgewicht hin und her schwang.
In diesem Moment begann die Zeit. In diesem Moment fielen wir aus dem gegenwärtigen Augenblick, aus dem Herzen – in die Vergangenheit oder die Zukunft, durch Schuld, Scham, schlechtes Gewissen, Ärger, Wut, Eifersucht… All diese Dinge, die uns in die Vergangenheit versetzen. Oder Angst, die uns in die Zukunft schickt, zu etwas, das noch nicht passiert ist…
Überall hin, nur nicht ins Jetzt.
Indigene Völker wissen,
dass der Große Geist, der in allen Dingen lebt, nur im gegenwärtigen Augenblick gefunden werden kann, nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft…
Das letzte Ungleichgewicht war ein männliches Ungleichgewicht. Vor ungefähr 4.000 – 6.000 Jahren drohte alles weibliche entweiht zu werden.
Den Ältesten zufolge, die über das innere Netz miteinander sprachen (nicht über das Inter-net) – sie sprachen in der ursprünglichen Sprache der Einheit miteinander – geschah zu dieser Zeit folgendes.
Sie wussten, dass die Ursprünglichen Weisungen, die allen Völkern gegeben wurden, identisch waren…
Nur unterschieden durch die Sprache, die Schwingung des Landes und die Kultur.
Diese Weisungen kamen von einem gemeinsamen Ort, den wir die Gebärmutter im Zentrum des Universums nennen-
Dem Ort der Schöpfung und der Kreativität.
Dieses männliche Ungleichgewicht – es ist auch heute noch mit uns.
Wir zerstören immer noch die heilige Weiblichkeit, wir entweihen immer noch alles, was weiblich ist:
Frauen,
Göttinen-Kulturen, Erdbezogene Kulturen,
Hohepriesterinnen, Heilerinnen
und Mutter Erde selber, alles Weibliche … könnte in dieser Zeit weiterhin zerstört werden.
Und so kommen wir zu einer Zeit in der menschlichen Geschichte, die von vielen, vielen Traditionen vorhergesagt wurde.
Es ist eine Zeit, in der wir, wenn die Menschen ihre Herzen öffnen und teilen, was sie wissen, zeremoniell, auf ihre heiligen Arten und Weisen, das Gleichgewicht wieder herstellen könnten.
Die spirituellen Oberhäupter, ganz am Anfang dieses Ungleichgewichtes, wussten, dass diese Lehren missbraucht werden würden. Daher wurde in dem einen Teil der Welt dieser Teil der heiligen Lehren vergessen und in einem anderen Teil der Welt ein anderer Teil der heiligen Lehren. Jeder Teil der Welt vergaß einen Anteil seiner heiligen Lehren.
Aber niemand vergaß den gleichen Teil wie die anderen. Es war eine geniale Art von Versteck. Denn sie wären missbraucht worden.
Die spirituellen Lehrenden jeder Kultur hörten also auf, den Teil der Lehren, den sie vergessen sollten, zu praktizieren, zu predigen, davon zu sprechen oder ihn zu feiern.
Und nach zwei Generationen, war das Wissen über diese Dinge verschwunden. Aber es war nicht überall verschwunden.
Die Ältesten wussten, dass die Menschenwesen erst zu dem Zeitpunkt verdienten, dass ihre heilige Lehre wiederhergestellt würde, wenn die Menschen ihre Herzen geöffnet haben.
Und so haben in den letzten 15 Jahren Älteste aus allen Teilen der Welt ihren Teil der heiligen Lehren wieder geteilt.
Im Gebet, dass eines Tages der Kreis der heiligen Lehren… wieder vollständig gemacht werden würde.“
Die Zeit ist gekommen, uns an unsere Ursprünglichen Weisungen zu erinnern. Die Prophezeiung ist online gegangen … metaphorisch und buchstäblich. Jedes Mal, wenn wir uns versammeln, hauchen wir dieser Geschichte Leben ein. Kannst Du Dir eine Welt vorstellen, in der wir uns erinnern, welche wir wahrhaft sind?
Video „The Whomb at the Center of the Universe“ mit Ilarion Kuuyux Merculieff (englisch mit englischen Untertiteln, 15 Minuten)
Tassen und Schüsseln schnitzen – was alles schief gehen kann…
Dieses Frühjahr habe ich meine erste Kuksa geschnitzt (Skandinavische Holzasse – siehe früherer Beitrag in diesem Blog). Seither bin ich von den Holztassen nicht mehr losgekommen… Es ist immer wieder ein Abenteuer: zuersteinmal: überhaupt ein Stück Grünholz einer tassentauglichen Holzart in ausreichender Größe zu finden! Dann: entdeckst Du nach den ersten Bearbeitungsschritten vielleicht doch einen Riss im Holz (z.B. beim Fällen entstanden), der es für eine Tasse unbrauchbar macht.
Während dem Schnitzen ist mir auch schon das ein oder andere Missgeschick passiert – z.B. der Henkel inklusive einem Stück Tassenwand ist herausgebrochen. Oder: an einem windigen, heissen Sommertag: WÄHREND ich an der Kuksa schnitzte, trocknete der Wind das Holz so schnell aus, dass die Tasse einen Riss bekam! Deswegen ist Kuksa-Schnitzen ein tolles Wintervergnügen! Da ist wenigstens mit dem letztgenannten Malheur nicht zu rechnen. Allerdings können die Finger (und Knie) beim Schnitzen im Freien ganz schön kalt werden…
Und im beheizten Raum droht wieder der Trocknungsriss…
In diesem Falle bietet es sich an, die Tasse oder Schüssel lieber im Glutbrand herzustellen.
Dafür braucht es ein Lagerfeuer und auch Handschuhe sind nicht verkehrt, um die Finger vor der Hitze zu schützen. Die schützen dann auch gleichzeitig vor der Kälte und das Feuer wärmt. Diese Methode birgt allerdings die Gefahr eines zu innigen Feuerkontaktes, unter dem dann evtl. die Klamotten leiden…
Allen Widrigkeiten zum Trotz ist es mir in den Raunächten gelungen, eine „Wichtelfrauentasse“ zu schnitzen,
inspiriert von der Troll-Kuksa, die ich im Kuksa-Schnitz-Video von Paul Adamson gesehen habe.
Er hatte sie allerdings nicht selber hergestellt, sondern auf einer Reise in Skandinavien gekauft. Der Henkel ist dabei die Nase…
Ich_habe mich gefreut wie eine Schneekönigin,
als mich meine Holztasse nach einigen Stunden zusätzlicher Detailarbeit zu guter Letzt mit einem verschmitzten Grinsen ansah!
Tierbegegnungen
Neulich saß ich in unserem offenen Holzschuppen und schnitzte während es draußen nieselte. Ich war ganz versunken in meine Arbeit, als ich plötzlich ein Trappeln vernahm. Ich drehte mich nach dem Geräusch um. Ich hatte schon öfter Mäuse durch den Schuppen huschen sehen. Und tatsächlich, da lief… eine braune Maus? Es sah eher aus wie die Stretch-Limousine unter den Mäusen! Einmal hielt es kurz inne und schon war es weg. „Ein Mauswiesel!“ dachte ich. Nachdem ich von diesem Tier bisher nur gehört oder gelesen hatte, war ich mir aber nicht sicher und schlug später nach. Und tatsächlich! Brauner Rücken, weiße Unterseite, Größe, Gestalt… passten: ich hatte das Glück gehabt ein Mauswiesel zu sehen. Sie werden „die kleinsten Raubtiere“ genannt und sind zwar nicht extrem selten, aber ziemlich selten zu sehen. Sie essen vor allem Mäuse, können aber auch Tiere töten und verspeisen, die deutlich größer sind als sie selbst, z.B. Kaninchen.
Foto: Jerzy Strzelecki , Lizenz: Creative-Commons
Während ich das aufschreibe, fallen mir noch mehr besondere Tierbegegnungen ein. Ich bin dankbar für diese Erlebnisse, die mir im letzten Jahr in unserem Garten oder in der Umgebung geschenkt wurden. Kurz vor Ostern habe ich zum Beispiel unten am Flüsschen im Tal eine Wasseramsel gesehen. Sie saß ganz entspannt am anderen Ufer und gab mir Zeit, sie ausgiebig zu bewundern und mir ihr Aussehen genau einzuprägen, um später herausfinden zu können, welchem unbekannten Vogel ich begegnet war. Erst als ein Rad vorbei kam, flog sie dicht über dem Wasser davon. Bei der Recherche zu Hause war das Ergebnis eindeutig Wasseramsel und ich war besonders beglückt, einem so seltenen Vogel begegnet zu sein. Ich überprüfte bei „naturgucker.de“ ob es in der Gegend überhaupt Wasseramseln gab und tatsächlich war am selben Fluss vor einiger Zeit schon mal eine gesehen worden.
Foto: Scops, Lizenz: Creative-Commons
Und dann gab es die Mittelspechte, die eine Höhle in einem unserer alten Apfelbäume hatten und die mir nur deswegen auffielen, weil sie dort ihre Jungen fütterten und ich mich wunderte, warum dieser Vogel an den Baum, der so nah an meiner Sitzposition stand, flog und das sogar mehrmals. Wie ich später nachlesen konnte sind Mittelspechte eine weniger häufige Spechtart, denen es zum Beispiel in Obstbaumwiesen mit angrenzendem Laubwald gefällt. Oder auch an anderen Standorten, wo sie genug Bäume mit grobrissiger Rinde und/oder grob strukturiertes Totholz finden. Anders als bei den meisten sonstigen Spechten unterscheiden sich die Geschlechter bei den Mittelspechten kaum im Aussehen. Ich hatte also womöglich nicht immer denselben Specht zum Baum fliegen sehen, sondern beide Eltern…
Foto: CHATROUX André, Lizenz Freie Kunst
Apfelglück des Wechselweibes
diese Woche habe ich bei uns im Garten die letzten Äpfel geerntet und bin dankbar für den reichen Schatz, der jetzt in unserem Keller liegt und mich den ganzen Winter mit frischem, hoch aromatischen Obst versorgt. In der goldenen Herbstsonne war das Ernten selber auch eine Freude. Und streckenweise ein anspruchsvolles Geschicklichkeitsspiel: schaffe ich es – den Kopf weit in den Nacken gelehnt und mit den Füssen am steilen, glitschigen Hang stehend – den über drei Meter langen Apfelpflücker durch die Zweige zu diesem riesigen, rotbackigen Apfel ganz da oben zu manövrieren? Und wenn ja, fällt er wie geplant ins Beutelchen des Apfelpflückers oder doch daneben und rollt den Hang hinunter auf die Kuhweide der Nachbarn, wo er außerhalb meiner Reichweite liegen bleibt. Ich muss zugeben, dass meine Nerven nur eine relativ geringe Anzahl von zweiteren Vorkommnissen tolerieren und ich dann lieber eine Teepause einlege, bevor ich zum Rumpelstielzchen werde. Wobei mein Hormonstatus diesmal scheinbar günstig war, erinnere ich mich doch, dass ich in den letzten zwei Jahren sehr viel schneller die Stielzchen-Schwelle erreicht hatte. Und mich damals zuerst darüber gewundert habe und es dann als Wechseljahres-Erscheinung einordnete. Was mir die Hoffnung gibt, dass ich inzwischen aus der gröbsten Wutanfall-Phase des Wechsels wieder heraus bin…
Immer wieder bin ich erstaunt darüber, wie unterschiedlich Äpfel schmecken können – zwischen manchen Sorten scheint der Unterschied mindestens genauso groß wie zu Birnen. Da unser Garten zahlreiche verschiedene Sorten bietet wird es so auch nicht so schnell langweilig, selbst wenn ich im Winter kaum anderes Obst esse. Im Frühling steigt dann allerdings die Vorfreude auf die Beerensaison steil an, und wenn dann die Erdeeeren da sind… Wow! Aber nun sind erst mal die Äpfel dran, mit denen sich ja auch alles mögliche anstellen lässt, z.B. Bratäpfel! Hmmm.
Kuksa – der etwas größere Löffel
Vor einigen Monaten habe ich mich beim Schnitzen zum ersten Mal vom Löffel an die Schüssel gewagt. Die Idee ging mir nicht aus dem Kopf, dass es toll wäre, mit dem selbstgescnitzten Holzlöffel auch aus einer selbstgeschnitzten Schüssel zu essen.
Nach zwei „freihändigen“ Versuchen auf eigene Faust, aus denen zwei Schüsseln von natürlich-wilder Schönheit entstanden, tauchte dann die „Kuksa“ auf, die legendäre skandinavische Holztasse. Nachdem wir gleichzeitig in unserem abgelegenen Zuhause eine schnellere Internetverbindung bekamen – vermutlich dank jahrelanger Bemühungen der Leute aus dem Nachbardorf – konnte ich mir eine sehr hilfreiche Videoanleitung zum Kuksa-Schnitzen ansehen. Gefilmt von ZED-Outdoors, der auch einige andere interessante Filme zum Thema Grünholz und Schnitzen im Programm hat, erklärt und zeigt Paul Adamson alles Schritt für Schritt, angefangen beim Werkzeug und den Holzarten bis zu Bearbeitung, Finish und Gebrauch.
Das Video dauert ca. eine Stunde und ist extra so übersichtlich aufgebaut, dass es sehr einfach ist, zu einem bestimmten Abschnitt zurückzukehren, um z.B. während dem Schnitzen nachzusehen, wie der nächste Schritt aussieht. Hier der Link zum Video „How to carve a kuksa“: https://www.youtube.com/watch?v=ZXlfszfw74I
Paul Adamson hat auch ein Buch übers Kuksa-Schnitzen geschrieben, das über seine website erhältlich ist: http://www.pauladamsoncraft.co.uk/
Seit ich mit den Schüsseln und Kuksas angefangen habe, habe ich viel gelernt und viele Schnitz-Abenteuer erlebt, von denen ich demnächst in der Rubrik Löffel schnitzen mehr erzählen werde.
Gemeinsam am Schnitz-Feuer
Auf dem Perchtenmarkt in Stuttgart habe ich Astrid Schulte kennen gelernt, die ebenfalls begeisterte Schnitzerin ist.
Nun, im Frühling, haben wir es endlich geschafft, uns am Feuer zu treffen und gemeinsam zu schnitzen und zu schwätzen. Astrid hatte Erlenholz mitgebracht, aus dem wir jede einen Löffel schnitzten.
Astrid hat das Kindersachbuch „Meine Schnitzwerkstatt“ geschrieben und gibt Schnitzkurse für Kinder. Der Nachmittag verging wie im Fluge und war sehr inspirierend! Mehr Informationen zu Astrids Büchern, Kursen und Aktivitäten: https://mehr-wald.de/
Frühjahrs Tag-und-Nacht-Gleiche
heute habe ich eine wunderbar passende Suppe zur Frühjahrs Tag-und-Nacht-Gleiche gekocht: Kürbissuppe (wahrscheinlich die letzte dieses Winters) mit Huflattichblüten (nicht ganz die ersten dieses Frühlings, aber für mich meistens die ersten Frühlingsblüten, die ich esse. Sie eröffnen für mich die Wildkräuter-Saison). Sehr lecker – der zarte Blütengeschmack passte wunderbar zum milden Kürbis – und sehr schön orange und gelb, ein Fest der warmen Farben. Der scheidende Winter trifft den beginnenden Frühling in einem Suppenteller! Bei uns wächst am Rande mancher Waldwege sehr viel Huflattich. Er blüht schon bevor seine Blätter aus der Erde spriessen und ist eine Pionierpflanze. Beim Ernten nehme ich immer nur maximal ein Viertel der Blüten an einem Standort. So ist nicht nur der Forbestand der Pflanzen und damit meine Ernte des nächsten Jahres gesichert, sondern es bleibt auch noch reichlich für die Insekten, die um diese Jahreszeit ja noch nicht so viele Blüten zur Auswahl haben.
Feuer
Diesen Herbst war ich bei einem Frauen-Workshop bei Carolyn Hillyer im Dartmoor. Im Dartmoor gibt es unzählige frühgeschichtliche Stätten, u.a. sehr viele „hut circles“ – also die kreisförmigen Grundmauern frühgeschichtlicher Hütten. Carolyn hat auf ihrem Land ein solches „Rundhaus“ nachgebaut, auf das ich schon sehr neugierig war. Der Workshop hat mir sehr gut gefallen. Besonders beeindruckt hat mich die Grundatmosphäre der herzlichen Freundlichkeit. Und natürlich waren auch die Kreise um das Feuer im Rundhaus ein besonderes Erlebnis. Unten ein kleiner Ausschnitt, in dem ich beschreibe, warum ich das Rundhaus-Feuer besonders geschätzt habe. Der Text ist auf Englisch, da das die Workshopsprache war.
One of the treasures I take with me from the womens hearth circle is the fire.
I had this strong feeling that the fire in the roundhouse was so very much how it ought to be, and that made me so happy!
I loved the fact, that it was a sacred womens fire. To create this special space is so much needed these days, when fires are so often used for male showing-off.
It felt so right, that it was tended with love. It was in the right place, that is in the center – not only of the house but at the core of the ritual and of the gathering. It was deeply connected to the land… how can I say this… well, it felt, like every piece of tree or bush that went in, had been kissed when gathered, caressed when stacked, blessed when put into the fire and then welcomed and embraced by the hearth and by the ground on wich the hearth is set, and by the circle of women around the hearth. And through this all the threads of connection to where it came from and were it went to – the earth, the water, the air and the hearts – were strong and visible. This fire was such a confirmation! I had found out in the last decade, that lighting a fire means more to me, than just creating a source of heat and light (and smoke ;-)), but only in the last two years it became more obvious that it is to me a way to honour my ancestral connections and that it can open a gate, and that it is a form of prayer for me. Experiencing the fire during our hearth circle had the effect, that I could see this picture about what fire means to me even more clearly, that it became more real and tangible. That it is now easier to put words to it. On Tuesday this week, I had a small fire-prayer in our garden in the dusk and I could feel the thread to our hearth in the roundhouse, and how having this fire here on the land I live on is weaving this thread into the fabric of my own life.
Mehr Infos zu den Angeboten für Frauen von Carolyn Hillyer auf ihrer website.
Die Geschichte der School of Lost Borders
Kürzlich ist ein Buch erschienen, das ich hier empfehlen möchte: „The School Of Lost Borders. A Love Story“ von Meredith Little. Die Autorin hat mit ihrem Mann Steven Foster ihr Leben der Aufgabe gewidmet, Übergangsrituale, insbesondere die Visionssuche, wieder für Menschen westllicher Industrienationen zugänglich zu machen. In diesem Buch erzählt sie leicht verständlich und berührend von diesem Lebensweg und dabei gleichzeitig von den tiefen Wahrheiten, die ihr auf diesem Weg geschenkt wurden. Ich kann das Buch sowohl kompletten Neulingen auf dem Gebiet als auch Alten Häsinnen wärmstens empfehlen. Es vermittelt die Essenz der Visionssuche- und Naturarbeit lebendig und im besten Sinne des Wortes schlicht und ergreifend. Es ist bisher nur auf Englisch erhältlich, ist aber sehr gut lesbar und in einfacher Sprache geschrieben.
Hier ein Link zum Shop des Verlages, wo auch der Klappentext zu finden ist.
Schneeglöckchenmeer
Winterkleid
Heute habe ich im Garten geschlafen. Als ich aufwachte, streckte ich meinen Kopf aus dem Schlafsack und sah mich – noch recht verschlafen – um. Da bemerkte ich ein weißes Tier in der Nähe des Hauses, keine 10 Meter von mir entfernt. Sofort war ich hellwach. Es bewegte sich wie eine fliessende Welle, und hatte strahlend weißes Fell.
Bis auf die Schwanzspitze. Die war dunkel. Das musste ein Hermelin sein! (Diese Tiere, aus deren Fell früher der Kragen für die Mäntel von KönigInnen gemacht wurde. Noch heute ist ein königlicher Mantel in jedem Comic purpurrot mit weissem Kragen, auf dem schwarze Flecken sind.) Wow! Ich habe noch nie ein Hermelin im Winterkleid gesehen! Im Sommerhalbjahr haben sie nämlich braunes Fell und nur der Bauch ist weiß. (Nicht, dass ich im Sommer dauernd Hermeline sehe, aber einzweimal habe ich bereits eines erblickt…) Das weiße Winterkleid tragen auch nicht alle Hermeline. In manchen Gegenden behalten sie das braune Fell. Diesen Winter hatte hier gar nicht so oft Schnee gelegen…. und jetzt war es auch schon Anfang März! Aber dieses Hermelin war trotzdem noch strahlend weiß. Noch ehe ich mit all meinen Überlegungen zu Ende war, war es mit einigen wellenförmigen Sprüngen um die Hausecke „geflossen“. Ich genoss noch einige Momente das Glück dieser morgendlichen Begegnung und machte mich dann auf in den neuen Tag. Und immer, wenn ich mich an das Hermelin erinnerte, musste ich lächeln.
„Komm ins Wasser, Schwester!
Lass Dich vom Fluss durchwaschen!“
So beginnt ein Lied von Carolyn Hillyer, das ich letzten Herbst kennengelernt habe, und das mich immer wieder daran erinnert, wie gerne ich im Fluss bade. So auch heute. An einem grauen Februarmorgen mit 3 Grad Celsius Außentemperatur. So ein „meerfrischer Schock“ (Audre Lorde) täte mir heute morgen wirklich gut und würde mir bestimmt helfen, mit der Februarhaftigkeit zu leben, die rings um mich herrscht, und sich auch in mir festgesetzt hat. Der Fluss würde sie sicher sogar aus meinem Innneren herausspülen.
Ich finde es nämlich oft deprimierend, wenn der Schnee geschmolzen ist und draussen alles aussieht wie „nasser Hund“. Das Wetter ist fast schon egal: wenn es garstig ist, ist es eh blöd, und wenn die Sonne scheint, empfinde ich es als unbarmherziges Ausleuchten der gesamten Trostlosigkeit, und das Grün fehlt mir noch mehr. Es ist so eine Zeit des Durchhaltens, wo scheinbar nichts vorwärts geht. An Lichtfest Anfang Februar waren die Visionen auf dem Programm und durften kurz aufblitzen, jetzt sind sie wieder in der Schublade verschwunden – oder ruhen in der Erde wie die Zwiebeln der Krokusse, wenn einer dieses Bild lieber ist. Und an der Tagesordnung ist jetzt täglich kalter Hund – äh, nasser Hund natürlich. Wobei kalter Hund auch passen würde: alle Früchte aus dem Tiefkühler sind inzwischen aufgebraucht und wenn wir jetzt einen Kuchen „backen“ wollen, muss es kalter Hund sein, sonst ist nichts mehr da. Der ist wenigstens gehaltvoll und hilft uns, noch durchzuhalten bis zum Frühling. Aber jetzt zum Fluss zu radeln und reinzuspringen, wo ich sogar im Haus ohne Wolljacke friere? Brrrr! Doch wie schreibt Alastair Humphreys in „Microadventures“: Wenn eine Idee erst aufregend klingt und im nächsten Moment völlig bekloppt erscheint, ist es ein klares Zeichen für ein Micro-Abenteuer.“
Genau so geht es mir jetzt. Und deswegen werde ich es tun! Und das kleine Abenteuer einladen, mein Leben zu erfrischen. Ich packe mich warm ein, steige aufs Rad und fahre hinunter zum Fluss. Dort suche ich eine Stelle, die weniger einsehbar ist. Jetzt im Winter ohne Laub an den Bäumen haben sich die versteckten Ecken drastisch reduziert! Und es muss ja auch noch ein guter Einstieg sein, der mir vor allem erlaubt, schnell wieder aus dem Wasser herauszukommen! Ich finde eine passende Stelle und das kleine Stimmchen, das noch hoffte, dass es irgendwie nicht gehen würde und ich ums kalte Wasser herumkäme, muss jetzt einsehen, dass es keinen Grund mehr gibt, die Sache noch länger hinauszuzögern.
Beim Ausziehen meiner Socken denke ich, dass es garnicht so schlimm ist, wie ich dachte. Im Wasser denke ich: gar nichts mehr. Es klingelt in jeder Zelle, als ich wieder an Land bin, und ich muss einmal wild im Kreis herumrennen, bevor ich so schnell wie möglich wieder meine Kleider überwerfe. Wow! Es ist wirklich so großartig, wie ich es in Erinnerung hatte! Alle Zellen tanzen und sind quicklebendig, auch wenn sich einzelne Körperteile noch leicht taub anfühlen. Und während ich bergauf nach Hause radle, erreicht die innere Hitzewelle Stück für Stück auch diese Regionen. Yeah! Come into the water, sister! Dann kann der Tag beginnen! Und Februar ist plötzlich keine Durststrecke mehr, sondern ein Abenteuer!
In den Song zum heutigen Beitrag kannst Du mit untenstehendem Link reinhören. Dort kann auch die CD „The Wyched Wombe – Beloved of the Heathered Hills“ bestellt oder als Download gekauft werden: Seventhwavemusic
Barfuss im Schnee!
Kennst Du das Gefühl, barfuss durch den Schnee zu laufen? Und am besten dabei noch mit der Zunge Schneeflocken zu fangen? Ich finde es jedenfalls herrlich erfrischend und eine von den erlesensten Winterfreuden! Es ist schon so wunderschön, wie der Schnee die Landschaft verwandelt, wie plötzlich alles heller wird, selbst wenn der Himmel bedeckt ist. Und wenn die Sonne rauskommt, glitzert es auch noch! Und dann noch das sinnliche Vergnügen in hautnahem Kontakt mit dem Schnee zu sein, zu fühlen, wie er sich zwischen den einzelnen Zehen hindurch schiebt, seine Qualität an diesem Tag wahrzunehmen, ob er pulverig ist oder eher klebrig oder mit kristallig gefrorener Deckschicht… Dabei noch die Winterluft zu schnuppern, die bei Schnee auch ganz anders riecht. Und dann die eigenen Fußabdrücke zu sehen, die eigenen Spuren im Schnee, die Zeugnisse einer freundlichen Berührung zwischen der Erde und mir. Aus all diesen Gründen ist Schnee für mich ein wichtiger Energielieferant im Winter. Und wenn es geschneit hat, nehme ich mir immer wieder gerne die Freiheit, vor die Tür zu gehen, und ein paar Schritte barfuss im Schnee zu tun.
Schwellenzeit im August
Ende August durften meine Kollegin Edith und ich wieder sieben mutige Frauen über die Schwelle begleiten. Alle kamen mit ihrer ganz persönlichen Geschichte zurück, und konnten die Botschaften und Geschenke aus dieser Zeit mit zurück in ihr Leben und ihre Gemeinschaften bringen.
Hier einige Eindrücke:
Stimmen von Teilnehmerinnen:
„Vorher hatte ich Angst vor Gruppen – hier habe ich mich wohl gefühlt.“
„Die liebevolle und detaillierte und professionelle Vorbereitung war sehr wichtig.“
„Ich habe die Gleichzeitigkeit von intensiver innerer Arbeit und Leichtigkeit geschätzt!“
„Mir hat besonders gefallen, wie ihr in Eurer Unterschiedlichkeit den Rahmen haltet!“
„Es hat mich hier wieder gut geerdet und erinnert.“
Kompass-Lattich-Tofu-Salat
Diesen Sommer habe ich ein leckeres und gehaltvolles Salatrezept mit Kompasslattich (auch Stachel-Lattich genannt – lat. Lactuca serriola) entwickelt, weil diese Pflanze buchstäblich vor meiner Haustür wächst und sehr groß wird, und damit reichlich zum Essen zur Verfügung steht.
Sie ist außerdem die Stammpflanze unseres Gartensalates (Lactuca sativa) und diesem genetisch sehr ähnlich.
Der Name Kompass-Lattich kommt von folgender Eigenart der Pflanze: zur Anpassung an Trockenheit und Sonneneinstrahlung kann sie Blätter an sonnigen Stellen in „Kompass-Stellung“ bringen: Die Blätter stehen senkrecht, ihre Schmalseite ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, parallel zur Sonneneinstrahlung. Damit sind die Blattflächen dem weniger intensiven Sonnenlicht des Vor- und Nachmittags voll ausgesetzt. Beim mittäglichen Sonnenhöchststand weisen nur die Blattkanten der Sonne entgegen. Im Schatten stehende Pflanzen zeigen keine solche Ausrichtung.
Auch der Name Stachel-Lattich kommt nicht von ungefähr, da die Blätter unten an der Mittelrippe stachelbesetzt sind, teilweise auch der „Hauptstamm“ der Pflanze.
Für den Salat verwende ich junge Blätter. Durch blanchieren oder kurzes Aufkochen werden die (bei jungen Blättern noch kleinen) Stacheln weicher und der Geschmack ist weniger bitter. Nach dieser Wärmebehnadlung ist der Salat natürlich nicht mehr knackig, sondern er erinnerte mich eher an Algen, wodurch ich zu diesem asiatisch inspirierten Rezept kam:
Salat:
junge Blätter vom Kompass-Lattich, blanchiert oder kurz aufgekocht und abgetropft
evtl. weitere, gewürfelte Salat-Komponenten wie Karotte, Gurke, Tomate
Räucher-Tofu oder Tofu natur in Würfeln
Göttinnen-Dressing:
3 EL Essig
2 EL Sojasauce
1 EL Zitronensaft
3 EL Tahini (Sesammus)
6 EL Salatöl
1 EL gehackte Petrasilie oder Giersch
1 kl. Frühlingszwiebel, fein gehackt oder Schnittlauch
Die ersten 4 Zutaten für das Dressing verquirlen, Öl nachundnach darunterquirlen, zum Schluss das Grünzeug, den Salat und den Tofu dazu, umrühren. Darf auch ein wenig ziehen. Dank der „Göttin“ und des Tofus ein gehaltvoller (und leckerer!) Salat.
„Wildnis ist, frei zu sein und mit den Gaben der Natur zu leben.“
Katharina K. 4. Klasse, Bad Langensalza
Vor einigen Tagen war ich im Nationalpark Hainich, dem „Urwald“ mitten in Deutschland, unterwegs. Im Frühling in diesem Wald zu sein, der kaum wirtschaftlich genutzt wird, war eine Wohltat! Dieser Wald scheint auch die jungen Mädchen und Frauen der Region zu wundervollen Aussprüchen zu inspirieren (siehe oben).
Im Naturparkzentrum gab es nicht nur schöne Zitate, sondern auch ein Foto von einer alten Eiche. Meine Begleiterin zeigte es mir und wollte ihr unbedingt einen persönlichen Besuch abstatten. Ich war sofort dabei. Also unternahmen wir am nächsten Tag eine Wanderung zu ihr.
Einige hundert Meter bevor wir sie erreichten, stand eine Torhüterin am Wegesrand. Auf dem nebenstehenden Schild lasen wir, dass ihr Ursprung unbekannt sei, und sie wurde zudem als Kreuz interpretiert. Wir fanden, dass sie sehr nach einer alten Frauenfigur aussah, und unter dem Deckmantel „Kreuz unbekannter Herkunft, erstmals erwähnt vor ca. 600 Jahren“ wahrscheinlich besser durch die Jahrhunderte gekommen war, und freuten uns, dass wir ihr noch heute begegnen durften. Dann kamen wir zur Eiche. Laut Tafel war sie über 1000 Jahre alt. Sie war sehr beeindruckend – dass sie mit ihrer ungewöhnlichen Form so alt werden konnte! Und es war nicht zu übersehen, dass diese Eiche ein Tor war. In Großbritannien gibt es solche alten Steintore, zu denen die Menschen kamen, um etwas zu wünschen oder zu erbitten. Und diese hier sah so ähnlich aus, nur war sie ein lebender Baum! Und am linken Teil ihres Torbogens, schien lässig eine stattliche Frau zu lehnen…
Jetzt gehts los! – Mitte April 2018
Jetzt hat auch bei uns oben (500m über dem Meeresspiegel) der Frühling an Fahrt aufgenommen. Was u.a. daran abzulesen ist, dass ringsum bereits die Mäher über den Rasen rasen. Statt dieses sekundäre Pänomen als Indikator zu nutzen, kann eine natürlich auch die Pflanzen direkt anschauen.
Und sie stellt fest: das Grün spriesst unaufhaltsam, und auch die Blütenpracht breitet sich aus. Vorgestern hatten die Birken gegenüber nur einen zarten Hauch von Gelbgrün. Heute hat sich das schon zu kleinen Blättchen verdichtet. Letzte Woche habe ich meine erste traditionelle Huflattichblütenmahlzeit zu mir genommen, heute habe ich schon eine allererste Wiesenschaumkrautblüte geknabbert. Der Giersch wird auch jeden Tag größer und dichter und landet fast täglich mit auf dem Teller, wenn auch im Moment noch nicht als komplettes Gericht, weil die Blätter noch so klein sind. Und vor drei Tagen gab es Babybrenesselspinat mit Quinoa. Mhm!
Die Buschwindröschen blühen in üppigen Polstern, wenn ich mit dem Rad meinen Hügel hinuntersuase bewundere ich ein Meer von Schlüsselblumen am Straßenrand, und heute kam ich beim Laufen an einer Weißdornhecke vorbei, wo einer der Büsche schon kurz vor dem Aufblühen war, während die anderen in der Hecke noch mit ihren Blättern beschäftigt waren. Oh, und die Veilchen duften! Hammer! Der Kleiber ruft wieder kräftig über den Dorfplatz, wie er es letztes Frühjahr getan hat (und sicher auch die Jahre zuvor, aber letztes Jahr habe ich nach ca. 2 Wochen Zuhören dann enrlich herausgefunden, wessen Stimme das ist, weil ich ihn mal erspäht habe während er rief…) und ein paar Rauchschwalben auf der Durchreise habe ich auch schon gesichtet. Und wie sieht es bei Dir zuhause aus? Welche FrühlingsbotInnen hast du schon bemerkt? Und wie schnell wächst bei Dir das Gras?
Hasel – eine Frühlingsbotin
Die Haselnuss ist eine ausgesprochene Frühlingsbotin, finde ich. Wie folgendes Bild zeigt, das ich Mitte Februar aufgenommen habe, blühen sie unverdrossen schon sehr früh.
Heute hab ich einen Frühlingslöffel aus Haselholz fertiggestellt. Diesmal habe ich die Höhlung nicht ausgebrannt, sondern geschnitzt und glatt geschmirgelt, so dass die Maserung des hellen Haselholzes sehr schön zu sehen ist.
Nachdem es gestern noch einen ordentlichen Hagelsturm gab, war das Wetter heute tatsächlich fast so sonnig, wie auf dem Haselblütenfoto. Nur ohne Schnee. Und insofern eindeutig frühlingshaft! Große Bewunderung bekamen dieses Frühjahr auch die Gänseblümchen von mir, die noch vor den Schneeglöckchen auf der Wiese erschienen, kaum dass der Schnee geschmolzen war! Und auch als sie nochmal einen Tag mit Schnee zugedeckt waren, sahen sie danach immer noch frisch aus.
Frische Luft schnappen – Mitte März 2018
Nachdem die letzten zwei Wochen sehr voll waren und ich wenig dazu kam, im Wald zu sein, musste ich heute dringend mal wieder frische Luft schnappen. Ich entschied mich für draußen kochen, und fand ein sehr hübsches kleines Bächlein, an dem ich mich niederließ. Nachdem es ja vor einer guten Woche noch sehr winterlich war und die Temperaturen bei minus zwölf Grad, sind 8 Grad plus heute schon ziemlich frühlingshaft. Vor allem aber sorgen die Vögel mit ihrem Gesang für, Frühlingsatmosphäre, obwohl es den ganzen Vormittag kräftig geregnet hat, alles nass und der Himmel trüb ist. Heute muss ich ein wenig länger suchen, bis ich Holz finde, dass nicht ganz so durchnässt ist. Schließlich will ich kochen, nicht räuchern. Als ich meinen Topf auf dem Ofen habe, kommen sogar ein paar Sonnenstrahlen durch.
Und der Ofen heizt plötzlich sehr stark, so dass ich den Topf mehrmals herunternehmen muss, damit er nicht überkocht. Zu guter Letzt lasse ich ihn noch eine Weile daneben stehen zum durchziehen. Und zum Abkühlen. Ich neige nämlich dazu, mir die Zunge zu verbrennen, wenn ich mit dem Holzkocher gekocht habe.
Nachdem ichs mir hab schmecken lassen, gehe ich zum Abspülen an den Bach. Das ist mir auch immer ein besonderes Vergnügen. Mein „Spülmittel“ ist der Sand vom Grund des Baches und mit seiner Hilfe geht sogar der Ruß außen am Topf gut weg. Heute ist das Bachwasser etwas milchig – vielleicht weil es so viel geregnet hat. Bei starken Niederschlägen, die die Kanalisation überfordern, fließen Teile dessen, was sonst den Gulli hinabrauscht, in natürliche Wasserläufe. Nachdem ich das Wasser nur zum Spülen verwende, ist das für mich nicht so tragisch. Andere Lebewesen haben mehr damit zu kämpfen, wenn Teile menschlichen Abwassers ihren Lebensraum trüben oder sogar vergiften. So ist ein Abwasch im Bach immer auch eine gute Erinnerung daran, warum es sich lohnt, Aufmerksam damit zu sein, was ich zu Hause für Abwässer produziere. Zum Beispiel wasche ich meine Wäsche seit einem halben Jahr mit Efeublättern statt Waschpulver. Das Rezept dazu findet sich unter folgendem Link: „Besser leben ohne Plastik.“
Nach dem Essen nutze ich die Glut, um noch einen Löffel auszubrennen, den ich im Januar aus Buchenholz geschnitzt habe. Weil die Glut nicht mehr so üppig ist, wird die Mulde etwas unregelmäßig. Um das zu beheben, steige ich nochmal herunter zum Bach und schleife sie mit einem Sandstein und mit „Schleifpaste“ aus dem Bachbett aus. Das funktioniert sogar ganz gut! Nebenbei verschwindet sehr viel von der schwarzen Färbung, die sonst die ausgebrannten Löffel kennzeichnet.
Ich finde es so befriedigend, einfache Werkzeuge aus der Natur zu benutzen, wie diesen Sandstein. Zu Hause werde ich vielleicht noch mit feinerem Schleifpapier nacharbeiten, damit die Oberfläche sich im Mund nicht so rau anfühlt… wobei, vielleicht mache ich auch erst mal ein Test-Essen damit. Am besten wieder an der frischen Luft! Sehr zufrieden und glücklich komme ich nach Hause zurück und genieße es, dort meine Hände aufzuwärmen, die noch etwas kalt sind vom Bachwasser.
Spurenlesen
Diesen Winter bin ich fürs Spurenlesen entbrannt. Es brauchte Entschiedenheit, um bei Neuschnee morgens gleich raus zu gehen und nach frischen Spuren aus der letzten Nacht zu schauen, denn dieses Jahr war der Schnee oft bis zum nächsten Tag oder gar schon am Nachmittag wieder geschmolzen. Wenn es frisch geschneit hatte, waren nicht immer gleich viele Spuren zu sehen. An manchen Tagen schienen die Tiere mehr in Bewegung gewesen zu sein, während sie an anderen vielleicht lieber „zu Hause“ geblieben waren. So zum Beispiel an einem Tag mit einer dicken Schicht sehr nassen Schnees, wo ich kaum Spuren fand. Nachdem ich gerade erst damit angefangen habe, bin ich wohl ungefähr in dem Stadium die „Buchstaben“ zu lernen, sprich die Fußabdrücke, Fährten und andere Spuren der Tiere erst einmal zu erkennen und zuzuordnen.
Gestern war zum Beispiel wieder ein besonders spannender Morgen. Zu meiner großen Freude war es sonnig, was in letzter Zeit
ziemlich selten war. Dazu wehte ein eisiger Wind. Schon als ich übers Feld ging sah ich viele Fährten, die den Feldweg kreuzten. Weil ich aber in den Wald wollte, sah ich sie nicht näher an, sondern lief weiter. Kaum war ich in den Forstweg eingebogen, fiel mir auch
schon ein Fußabdruck auf, den ich nicht einordnen konnte. Kein Paarhufer, ganz klar. Viel größer als von einem Fuchs und auch anders geformt. Am ehesten erinnerte es mich an die Hauskatze, denn es gab Zehenabdrücke, die sehr abgerundet waren. Aber die Größe war
eher 3mal so groß wie von einer Katze. Was für ein Tier hatte so große Füße? Was für ein Tier lebte hier überhaupt, dass so groß war und keine Hufe hatte? Ich konnte die Fährte ein paar Meter auf dem Forstweg verfolgen, dann verlor ich sie. Ich beschloss, trotzdem in die Richtung weiter zu gehen, und einige Meter später tauchten wieder ein paar Abdrücke auf. Das wars aber dann schon. Ich lief also ohne nachzudenken irgendwo weiter, und kam kurz darauf wieder an einigen Fußabdrücken vorbei, die nach derselben
Tierart aussahen. Dann lockte mich die glitzernde Sonne an den Waldrand. Und als ich mich an ihr sattgesehen hatte und mich wieder ins Waldesinnere wendete, begegete ich erneut diesen Fußabdrücken. Wow! In der nächsten Stunde sah ich dann hauptsächlich anderes und kam nur noch zwei Mal an einer Stelle vorbei, wo es wieder diese Spuren gab.
Zum Beispiel war ich an einem Platz, wo Eichhörnchen frische Spitzen von Nadelbäumen herunter geworfen hatten. Ich sah mich um, ob es auch Fußspuren von ihnen gäbe, fand aber leider keine.
Einige Tage zuvor hatte ich zwei wunderbar deutliche Eichhörnchen Fährten in unserem Dorf gesehen, aber leider war bei meinem Fotoapparat der Akku alle, und bis er geladen war, waren sie schon weg.
Dann sah ich noch eine Spur, bei der ich nicht sicher war, ob sie vielleicht von Rotwild stammte. Es waren
zuerst nur erstaunlich große Abdrücke zu sehen, aber so verwischt, dass ich nichts weiter erkennen konnte als „Fußstapfen“. Ich folgte
der Spur ein Stück und kam zu einer Stelle wo ich endlich erkennen konnte: es war ein Paarhufer, also nicht das Tier vom Anfang. Die Abdrücke waren viel größer als beim Reh, und ich hatte das Gefühl auch ein bisschen größer als
vom Wildschwein. Aber da war ich unsicher, und so ging ich der Spur weiter nach, um evtl. noch klarere Hinweise zu finden. Haben Wildschweinfährten so eine lange Schrittlänge oder müssten die Fußabdrücke nicht eigtl. Näher beisammen sein, weil Wildschweinbeine kürzer sind? Welche verschiedenen Anordnungen und Muster können Wildschwein- und Rotwildfährten je nach Gangart haben? Das musste ich alles noch herausfinden, um die Lage klarer einschätzen zu können!
Zu Hause begann ich natürlich sofort nach der Spur vom Anfang zu forschen, und was für ein Tier das gewesen sein könnte. Ich hatte schon früher ein paar hilfreiche Links dafür gefunden:
Beim Österreichischen Naturschutzbund gibt es eine Tafel und Einzelansichten von idealtypisch gezeichneten Trittsiegeln – gut für einen ersten Überblick. Die Spurensucherschulung gibt einen etwas ausführlicheren Überblick über einige Säugetiere inklusive einiger Kotspuren. Und für Fotos und einen großen Detailreichtum mit Spuren in unterschiedlichsten Gangarten, Landschaften und Jahreszeiten ist „Spurenjagd“ gut, eine Datenbank, in die die NutzerInnen ihre Spurenfunde eingeben und ihre Erkenntnisse teilen und kommentieren können. Seeehr hilfreich!
In welcher Richtung sollte ich anfangen zu suchen? Es war sicher kein Bär – dafür war die Spur zu klein und es hätte mich auch sehr überrascht, wenn einer bei unserem Dorf herumliefe. Obwohl es doch gewisse Ähnlichkeiten mit einem Bärentrittsiegel gab. Was gibt es noch für Pfotentiere? Vielleicht ein Waschbär? Nach näherem Betrachten verschiedener Waschbärspuren schloss ich diese Möglichkeit aus…. und landete endlich beim Dachs! Den hatte ich innerlich aussortiert, weil ich eine Woche vorher ein Trittsiegel vom Dachs im Schlamm gesehen hatte, bei dem vorne die feinen langen Krallen zu sehen gewesen waren, fast wie dünne Finger. So was dünnes hatte ich bei mener Spur nicht gesehen. Aber nun wurde mir klar, dass erstens die Hinterfüße viel kürzere krallen hatten und zweitens sich die Krallen im Schnee nicht so deutlich abgezeichnet hatten. Beim genauen Hinsehen auf meine Fotos
konnte ich jetzt sogar doch teilweise schwache Hinweise auf die Krallen erkennen. Prominent war aber einfach der Ballen und die Zehen. Ich freute mich total, so viele Spuren vom Dachs gesehen zu haben! In den letzten Jahren hatte ich zweimal das Glück in der Nähe meines Dorfes auf einer kleinen Nebenstraße am Wald nachts einen Dachs vorbeilaufen zu sehen. Aber nun zu wissen, dass er letzte Nacht kreuz und quer durch dieses kleine Waldstück unterwegs gewesen war, berührte mich sehr. Es ist so schön, wie durch den Schnee plötzlich die Anwesenheit der Tiere sichtbar wird, die ich persönlich so selten treffe, die aber dennoch ihr Leben direkt im Wald nebenan leben. Täglich. (oder bei vielen eher nächtlich). Eine Information über die Dachse, die mich besonders beeindruckt hat:
Der Wohnkessel eines Dachsbaus liegt in ca. 1,5 – 5 Meter Tiefe. Ein Dachsbau kann über Jahrzehnte oder vermutlich Jahrhunderte benutzt werden. Jede Generation fügt weitere Wohnkammern hinzu. Ein in England untersuchter Dachsbau umfasste 50 Kammern und 178 Eingänge, die durch fast einen Kilometer Tunnel miteinander verbunden waren.
Heute war nur noch wenig vom Schnee übrig. Ich ging wieder in die Gegend, wo ich die Dachsspuren gefunden hatte. Ich fand wieder eine Fährte, die von der Größe und Anordnung der Abdrücke den Dachsfährten von gestern ähnelte, die aber so verwischt war, dass ich erst nach längerem Suchen ein paar Fragmente fand, die mir auf das Trittsiegel vom Dachs hinzuweisen schienen. Ich ging ihr nach,
verlor sie aber schnell wieder – auch weil die Schneefläche endete. Während ich rund um die letzten Abdrücke den Boden absuchte, wo es weiter gehen könnte, fielen mir ein paar Stellen auf, wo die Erde aufgescharrt war und ich fragte mich, ob der Dachs unter dem Moos nach Regenwürmern gesucht hatte, die einen Großteil seiner Nahrung ausmachen. Ich wollte mich schon wieder abwenden, als
ich ca. 1m neben dieser Stelle am Rand des Weges eine tiefere Mulde sah, in der etwas gelbliches war. Ich schaute hinein und erkannte das gelbliche als Kot. Wow – das war also so ein „Dachs Abort“, von dem ich gelesen hatte. In der Nähe eines Dachsbaus finden sich mehrere solcher Mulden, die der Dachs gräbt, um dort seinen Kot abzulegen. Dann könnte ja ein Dachsbau ganz in der Nähe sein! Oder hinterlassen Dachse ihren Kot auch andernorts auf
diese Weise? Ich streifte ein wenig herum, konnte aber keinen Hinweis auf einen Bau entdecken. Macht nichts, dann bleibt es auch in nächster Zeit noch spannend, wenn ich im Wald unterwegs bin!
Im Januar habe ich an einem Morgen ganz viele Fuchsspuren
gesehen, darunter auch eine mit Kot, mitten auf dem Forstweg. Und heute habe
ich ein Trittsiegel gesehen, wo die vorderen Krallen schön zu sehen sind.
Eine Vogelspur habe ich auch fotografiert, vielleicht von einer Krähe, die
über die Strasse spaziert ist?
Und vom Wildschwein habe ich ein schönes Trittsiegel vom Sommer, aus dem Visionssuchegebiet. Dort finden sich auch zahlreiche Stellen, wo die Wildschweine auf der Suche nach Nahrung die Erdoberfläche „umgepflügt“ haben.
Sommerfreude: Paddeln!
Für alle Fotos: Danke an Katrin Wilhelm!
Und danke an das Wetter, dass es nach vielen Regentagen doch noch ein paar Paddeltage erlaubt hat!!!
Löffelschnitzen unter Hexen, Kobolden und Schafen
Mein Löffelschnitzworkshop fand auf der Scheibenwelt-Convention inmitten von Schafen, Hexen und VertreterInnen des Kleinen Volkes statt. Die Scheibenwelt ist ein Planet im Multiversum aus den Romanen von Terry Pratchett, und weist erstaunliche Parallelen zur Erde auf. Allerdings hat sich dort der Kapitalismus noch stärker durchgesetzt, so dass auch Trolle, Zwerge, Golems, Kobolde und viele weitere Wesen in den Arbeitsmarkt integriert sind. Zumindest in den Metropolen.
Mit einem unglaublich treffenden Humor nimmt Terry Pratchett die gesellschaftlichen Verhältnisse aufs Korn und beschreibt menschliche Schwächen und Stärken schonungslos genau und liebevoll. Seine Bücher wimmeln von starken Frauenfiguren.
Mir persönlich gefallen die Bücher über die junge Schäferstochter und Hexe Tiffany Weh besonders (Kleine Freie Männer, Ein Hut voller Sterne, Der Winterschmied, Das Mitternachtskleid und Die Krone des Schäfers).
Die Geschichten über Tiffany Weh sind als Jugendromane angelegt, enthalten aber genug Spannung, Witz und Wahrheit, um Lesende bis ins hohe Alter anzusprechen.
Sie werden auch „Scheibenwelt Märchen“ genannt, weil sie viele Elemente aus Märchen, Bräuchen, Sagen und Überlieferungen der grünen Inseln enthalten.
Nachdem Tiffany Weh und ihre Heimat (das Kreideland) im Zentrum der diesjährigen Scheibenwelt-Con stand, beschloss ich, hinzugehen.
Die Convention fand auf einer Burg statt, die eine schöne Kulisse für die Wesen aus der Scheibenwelt bot, in die sich viele der BesucherInnen für die Zeit der Convention verwandelt hatten.
Das Organisationsteam hatte die Burg thematisch passend mit zahllosen Schafen, Hexenbesen, -hüten und -werkzeugen, Spuren von Kobolden und mit Heilkräutern dekoriert. Auch den Speiseplan richtete sich nach dem Thema mit Gerichten wie Yorkshire Pudding und Irish Stew.
Für meinen Workshop entzündete eine der Organisatorinnen voller Begeisterung ein riesiges Feuer, damit wir auch genug glühende Kohlen zur Verfügung hätten, um die Löffel auszubrennen.
Da der Tag verhangen und kühl war, waren wir doppelt dankbar dafür. Die Teilnehmenden waren während des Workshops ganz versunken ins Schnitzen. Im Kreis um das Feuer breitete sich eine angenehme Ruhe aus, obwohl nicht weit entfernt in einem anderen Workshop mit Hirtenstäben gekämpft wurde. Meine Assistentin Ajana widmete sich hingebungsvoll der Kinderbetreuung, was von Kind und Mutter begeistert aufgenommen wurde. Am Ende des Nachmittags waren 11 Löffel in ganz verschiedenen Ausführungen entstanden, jeder mit seinem eigenen Charme. So konnte das Irish Stew zum Abendessen gleich stilecht mit dem eigenen Löffel verzehrt werden.
Welche noch weitere Fotos sehen wollen, folgen diesem Link zur Seite der Scheibenwelt-Convention.
Wenn Du Dir eines der erwähnten Bücher kaufen willst: leiste einen Beitrag dazu, dass die Oasen feministischer Kultur weiter den Supermächten der Quasi-Monopolisten trotzen können, und bestelle sie beim Frauenbuchladen Deiner Wahl (auf der Link-Seite ganz unten)! Eine andere Welt ist möglich!
Die Geister des Waldes
Vorgestern war der Feiertag der Betrunken in kleinen Wägelchen durch Wald&Flur fahrenden Männer. Im Wald fand ich einige ihrer Hinterlassenschaften. Vier der sieben Schnapsflaschen waren noch voll. Ich sammelte sie samt Verpackungsmüll ein, um sie im Dorf wegzuwerfen.
Dann kam mir in den Sinn: vier Flaschen Schnaps! Die Geister werden sich freuen! Ich entschied mich für ein Dankgebet an die Geister des Waldes, und verließ den Weg. Ich legte die Schnapsflaschen in die 4 Himmelsrichtungen und baute einen Kreis aus Blättern und Zapfen. Eine Feder fiel mir in die Hände und stellte sich in die Mitte. Nebenbei nahm ich an der örtlichen Blutspendeaktion teil und trug so mein Scherflein zum Fortbestehen der heimischen Wildtiere, namentlich Mücken und alle, die gerne Mücken fressen, bei.
Eigentlich war ich selber hungrig gewesen und schon auf dem Heimweg. Doch das war vergessen. Hier noch etwas zurechtrücken, da noch etwas dazulegen… Fertig! Ich vergoss den Pflaumenschnaps in alle vier Windinnen, mit einem Dank an die Geister des Waldes für all die Schönheit, mit der sich mich jedes mal beschenken.
Bring es zurück in den großen Kreis!… das ist Re-Cyclying 🙂
Zurück im Dorf durften die heiligen Schnapsflaschen dann auf materieller Ebene in den Großen Kreislauf eingehen und landeten im Glascontainer bei ihren KollegInnnen.
26.5.17 – Schwanz ab?
Auf meiner Runde durch den Wald begegnete ich heute direkt am Forstweg einem Jungvogel, der alles auf die Taktik „wenn ich mich nicht rühre bin ich nicht da“ setzte, und mir damit die Gelegenheit gab, ein Portrait von ihm anzufertigen. Im Hintergrund beschimpfte mich ein Elternteil. Ich war fasziniert vom Vögelchen und freute mich, dass ich es so lange betrachten konnte. Dabei fiel mir auf, dass es so gut wie keinen Schwanz hatte. Es sah eigentlich so aus, als müsste es Schwierigkeiten haben, das Gleichgewicht zu halten, weil hinten etwas fehlte. Und die Beinhaltung war eher Känguru als Vogel. Da ich dem Piepmatz und seinen Eltern nicht ewig Stress machen wollte, ging ich meiner Wege, weiter sinnend, was es mit dem Stummelschwänzchen auf sich haben mochte.
Ob es vielleicht abgebissen worden war? Und was für ein Vogel war es? Das Federkleid erinnerte mich an Drossel. Auch der Altvogel, den ich einmal kurz von Ferne gesehen hatte, könnte von Grüße und Gestalt her eine Drossel gewesen sein. Zuhause schlug ich gleich im Vogelbuch nach, der Drosselverdacht erhärtete sich, aber es gab keine Bilder von Jungvögeln. Also befragte ich das Internet. Danach war ich sicher, daß es eine kleine Drossel war, vielleicht eine Misteldrossel. Es muss einer ihrer ersten Tage außerhalb des Nestes gewesen sein, so kurz wie die Schwanzfedern waren. Die Schwanzfedern und Handschwingen wachsen nämlich nach dem Verlassen des Nestes und den ersten Flugversuchen erst zur vollen Größe heran.
Walpurgis: Wilde Weiber Küche
Zu Walpurgis waren die wilden Weiber im Wald unterwegs, haben sich an Waldmeisterinnentee berauscht, wilde Pflanzen
gesammelt, die Magie des Feuers gefeiert, wunderbare Speisen bereitet und genossen, ja sind gar selber zu Waldmeisterinnen geworden!
Wir feierten die grüne Kraft des Frühlings in ihrer Fülle und ihrem Überschwang bei strahlendem Himmel mit 8 wilden Speisen.
Doch zuallererst erlebten wir voller Staunen und Spannung den Zauber des Entzündens: Ruth hatte ihre Feuerbohrerin dabei, und entlockte dem Fichtennholz schon bald eine kleine Rauchsäule. Doch bis sie genug „Zündstoff“ gebohrt hatte, mussten wir noch ein wenig mitfiebern. Schließlich lud Ruth ein Mädchen ein, beim Bohren zu helfen, und mit vereinten
Kräften und jubelnden Zurufen bekamen sie die nötige Menge zusammen. Das schwarze, heiße Pulver wurde in ein Nest gebettet, dessen Herz aus flauschigen Pappelsamen bestand. Es brauchte weiterhin Geduld, denn der Funke wollte in seinem weichen Bettchen erst noch gewiegt und besungen werden. Dort knisterte er hin und wieder sanft. Dann gab er uns Rauchzeichen, lud zu sanftem Pusten ein und erblühte kurz darauf zur fröhlichen Flamme. Das Nest wurde in die Feuerstelle gelegt, mit Zweiglein und Zweigen gefüttert und das Feuer war in wenigen Minuten schon in vollem Gange! Wow!
Nun gab es erst einmal die Vorspeise: Lindenblättersalat und Löwinzahnbutterbrote. Als nächstes erkundeten wir drei Holzkocherinnen-Typen und kochten damit Waldmeisterinnentee, gebratene Löwinzahnknospen und ein nahrhaftes Giersch-Hirsotto. Die Kochplätze ließen wir nach der Mahlzeit gleich wieder so gründlich verschwinden, dass wir selber nicht mehr sahen, wo die Kocherinnen gerade noch gestanden hatten.
In der dritten Phase garten wir über der Glut der großen Feuer-
stelle noch Feta mit Wilkräutern im Huflattichtäschchen, Tofu-Gemüse-Spieße und Teigtaschen mit Apfel-Mädesüß-Füllung. Für die Apfeltaschen bekamen wir von Elke den tollen Tipp, den Teigrand mit Hilfe der Gabel zu verschließen, was nicht nur besser hält, sondern auch noch hübsch aussieht. Ich sage nur: Maultaschen werden wild!
Am Ende des Seminars kehrten alle satt, glücklich, an Leib und Seele gestärkt ins Dorf zurück.
Unaufhaltsam: Frühling
Jedes Jahr wieder: der Frühling kommt. Im gestreckten Galopp. Ich bestaune gerade noch ungläubig die Schneeglöckchen und schon geht’s los! Ich fühle mich überrumpelt von der Geschwindigkeit und Fülle, mit der die Frühlingsbotinnen allerorts hervorquellen. Der Winter sitzt mir noch in den Gliedern, ich bin zu schwerfällig, um mithalten zu können und mich über all die Wunderwerke gebührend zu freuen (eigentlich würde ich für jede neu erscheinenden Wildpflanzenköstlichkeit eine eigene Party ausrichten wollen), bevor sie schon wieder von
den nächsten abgelöst werden. Dieses Jahr habe ich zum Beispiel noch gar nichts mit Huflattichblüten gekocht und jetzt sind sie wahrscheinlich schon wieder vorbei! Wenigstens habe ich einige Male welche so direkt vom Wegesrand gegessen… Dafür habe ich das Wiesenschaumkraut tatsächlich schon mehrmals auf dem Tisch gehabt, in Grüner Soße und in Kräuterquark. Nach meinem Gefühl überschäumte es viel früher als sonst die Wiesen, und das auch noch in großer Fülle, so dass ich mich ihm nicht entziehen konnte. Auch wilden Feldsalat habe ich schon einmal gegessen,
aber nur einmal! Und nun war ich – weil eine Woche verreist – schon eine Weile nicht am Feldsalat-Platz und weiß nicht, was er inzwischen macht. Vielleicht blüht er schon wie verrückt oder ist sogar noch weiter, weil es so trocken ist? Die Trockenheit könnte auch der Grund sein, dass er dieses Jahr an einer Stelle fast zum Bodendecker mutiert ist: unglaubliche viele Pflänzchen, dicht an dicht auf der Wiese, aber winzig, so dass ich sie auf den ersten Blick fast übersehene hätte,
obwohl ich doch weiß, dass dort eine Feldsalat-Stelle ist! Nun wurde die Trockenheit in den letzten Tagen unterbrochen durch Schneefall. Gut geeignet mein überrumpeltes Gemüt noch weiter zu verwirren. Andererseits auch nicht schlecht, um mal kurz Luft zu holen, bevor es weitergeht mit dem Wilden Tanz der Grünen Kraft und ich nach einem Wimpernschlag schon vor den ersten Erdbeeren stehe!
Vogelsprache
Anfang April war ich beim Seminar „Erweiterte Vogelsprache“ von Ralph Müller. Mein erstes Wochenende ganz im Freien dieses Jahr. Juchuu! Das Wetter war strahlend, der Platz der Wildnisschule draußenzeit ist schön gelegen an einem alten Buchenwäldchen, wo sich eine Vielzahl von Tieren tummelt.
(Akustisch prominent darunter das Tröten der Fasane.) Das Vogelvolk machte uns ein ganz besonderes Geschenk: ganz in der Nähe des Platzes saßen drei junge Waldkäuze in den Bäumen, die im Laufe der Tage viel Besuch und Bewunderung bekamen. Auch ich war zweimal bei ihnen und war ganz verzaubert von ihrem Anblick, konnte es kaum glauben, dass ich diese großen schönen Vögel der Nacht am hellen Tag und so nahe sehen durfte!
Besonders geschätzt habe ich Ralphs Art, das Seminar zu gestalten: wenn er Geschichten von seinen Erlebnissen mit den Vögeln erzählt, vermittelt sich die Begeisterung und Verbindung zu den Gefiederten ganz direkt. Ich kann mir dann vieles merken, was mir als reine Sachinformation schnell wieder entfallen wäre. Die Zeiten alleine in der Natur, das Lauschen und Schauen und selber Herausfinden bringen mich nochmal auf einer anderen Ebene in Verbindung mit mir und mit den Vögeln. Die Zeiten der Vogelbeobachtung mit der Gruppe bieten tolle Gelegenheiten Wissen zu vernetzen und voneinander zu lernen. Und dann gab es noch diese Aufgabe mit dem Ei, bei der alle mit eigenen Themen „rumeiern“ konnten, die Platz bot für Humor, Selbsterkenntnis, Ehrfurcht, Pragmatismus,…. Ich bin dankbar, mit Ralph
jemandem begegnet zu sein, der eine so stimmige Verbindung verschiedener Aspekte lebt und lehrt: die Ornithologie, das traditionelle Wissen indigener Völker, der eigene Weg durchs Leben, tiefe Naturverbindung und die spirituelle Ebene haben alle ihren Platz und werden im Seminar zu einem Ganzen verknüpft. Dann gab es noch die schönen Stunden mit Liedern am Lagerfeuer und die inspirierenden Gespräche mit anderen NaturfreundInnen aus allen Ecken Deutschlands. Reich beschenkt saß ich am Sonntag dann im Zug, viele berührende Begegnungen und Gespräche mit Vögeln, Kleinsäugern, Menschenwesen, Pflanzen und mir selbst im Herzen.
Welche neugierig sind: das Buch von Ralph Müller „Die geheime Sprache der Vögel. Den Vögeln lauschen, sich berühren lassen und von ihnen lernen.“ ermöglicht es mit Geschichten, Übungen und Informationen auch zuhause in diese Welt einzutauchen.
Schaut fast aus wie ein Hobo
Neulich habe ich mal wieder mit dem Esbit-Kocher „gekocht“. In diesem Fall, weil ich keinen Rauch wollte. Sieht fast aus wie ein Hobo. Viele Hobos können auch mit Esbit betrieben werden. Esbit ist ein Brennstoff in Tablettenform. Anders als Spiritus und Butangas hat Esbit kein Problem mit Minusgraden, und kann auch nicht auslaufen. Ich finde es praktisch als Back-Up für den
Hobo, wenn es schnell oder noch schneller gehen muss, wenn kein (trockenes) Holz da ist, wenn es nicht rauchen soll. Da die Hitzeleistung von Esbit eher bescheiden ist, verwende ich meine Iso-Matte als Windschutz und Wärme-Reflektor. Steigert die Effizienz deutlich! Und macht die Isomatte zum Multifunktions-Teil 😉 Mit Esbit koche ich allerdings nicht ernsthaft, sondern verwende es zum Aufwärmen von Fertiggerichten oder für alles sonst, was schnell geht, wie z.B. Couscous, Kartoffelbrei, Tütensuppe oder Teewasser. Für mich persönlich ist Esbit allerdings vor allem deswegen praktisch, weil ich in meiner Jugend einige Kisten davon geschenkt bekommen habe. Die ich nun seit Jahrzehnten aufbrauche (habe ich schon erwähnt, dass ich zu Sparsamkeit neige?). Sonst wäre ich möglicherweise nie bei diesem Brennstoff gelandet…
Winter-Wett-Kochen – 22.1.17
Letzten Sonntag habe ich mit der Nachbarin ein Wettkochen gemacht. Sie hatte sich kürzlich einen Holzgas-Feststoff-Kocher gekauft. Also einen Kocher, der mit dem „Vulkanofen“ verwandt ist, der hier auf meinem Blog im Herbst schon aufgetaucht ist. Und nun wollte ich das Ding unbedingt in Aktion sehen.
Dazu muss gesagt werden, dass derartige Feststoff-Kocher sich seit 2 Jahren zu einer Leidenschaft bei mir entwickelt haben. Die Dinger begegneten mir das erste Mal unter dem Namen „Hobo“. Dieser Name kommt von den Hobos (Hoe-Boys = Jungs mit der Hacke), Wanderarbeitern in Nordamerika, die die Prototypen dieser Kochvorrichtung erfunden haben. Diese ersten Hobos waren aus Büchsen gefertigt. Und auch ich baute mir meinen ersten Hobo nach einer Anleitung auf Youtube aus einer Konservendose. (Der Bau wurde nur durch die Tatsache verzögert, dass ich erst jemand finden musste, der den Inhalt der Dose – es waren Birnen – für mich aufaß. Mein aktuelles Nahrungs-Spektrum umfasst nämlich leider nur kleine Dosen – die Sorte 400g Tomatenstücke.) Mit meinem Büchsenkocher übte ich ein Jahr lang. Das Kochen war jedes Mal sehr aufregend.
Und sollte ich vorher Hunger gehabt haben, vergaß ich das, sobald der Hobo ausgepackt war. Denn er verlangte meine ganze Aufmerksamkeit. Ich warf mich vor ihm auf den Boden, fütterte ihn ohne Unterlass und pustete kräftig, wenn ich nicht gerade das Glück hatte, daß eine optimale Brise wehte (also nicht zu wenig und nicht zu viel Wind…). Das Wunder war, dass ich fast keine Zeit zum Holz sammeln brauchte, denn er kam mit einer Handvoll zurecht. Diese musste allerdings in mundgerechte Stücke zerkleinert werden, und wie gesagt beim Verbrennen aufwendig betreut. Trotzdem begeisterte mich mein Konservenbüchsenkocher, denn es war dank Kamineffekt und feuchtigkeitsgeschützter Umgebung viel leichter, ein Feuer darin zu entzünden als an einer üblichen Feuerstelle. Und er kam wie gesagt mit winzigen Holzmengen aus, war also mega-effektiv, verbrannte das Holz auch fast vollständig (keine Kohle-Restenach dem Kochen) und ermöglichte ein Kochen ohne Brandspuren zu
hinterlassen.
Nun war ja inzwischen der Vulkan-Ofen in mein Leben getreten und diesen wollte ich gegen den Holzgas-Ofen ins Rennen schicken. Außerdem hatte sich auch noch der Pico-Grill dazugesellt, welchen ich mir als leichten, kleinen Wander-Kocher zugelegt hatte.
Die Wettkampf-Aufstellung:
Teilnehmerinnen: Vulkan + Vulkankessel, Pico + Alutopf, Holzgas + Edelstahltopf.
Aufgabe: 0,75l Wasser zum Kochen bringen
Wetter: es schneit in großen Flocken, Temperatur ca. – 5 Grad Celsius, leichter Wind
Brennmaterial: trockene Holzstückchen aus dem Brennholzschuppen der Nachbarin
Der Schneefall gab unserem Wettkampf von vornherein den abenteuerlichen Geschmack, auch wenn er im Garten stattfand und ich den Untergrund für die Kocher vorher mit der Schneeschippe freigeschaufelt hatte. Es sammelte sich schon während der Vorbereitung der Kocher ordentlich Schnee in den Brennkammern und auf dem Holz, so dass trotz trockenem Holz aus dem Schuppen eine gehörige Portion Feuchtigkeit mit ins Spiel kam und das Anzünden und am Laufen halten des Feuers erschwerte. Es stellte sich auch heraus, dass mein Ansinnen gleich mit 2 Kochern an den Start zu gehen und diese gleichzeitig zu versorgen etwas sehr ehrgeizig gewesen war. Auch wenn der Vulkan ein sehr selbstständiger Kocher ist, konnte er mich in den ersten Minuten so fesseln, dass es dem Pico in der Zwischenzeit gelang, auszugehen. Der Holzgaskocher kam auch nicht so richtig in die Gänge, und es war erst einmal nicht klar, ob es daran lag, dass die Nachbarin zum ersten Mal damit kochte, und nicht wie ich seit 2 Jahren geübt hatte.
Es dauerte garnicht lange, da hörte es auf zu schneien, das Wasser im Vulkan kochte und die Frauen aus dem Dorf wurden angelockt und versammelten sich um den Versuchsaufbau und schlürften Kaffe mit dem Wasser aus dem Vulkan-Ofen, auf den wir gleich einen zweiten Dreiviertel-Liter aufsetzten. Eine der Nachbarinnen fragte kritisch nach dem Aufbau des Holzgaskochers und es stellte sich tatsächlich heraus, daß er falsch zusammengesteckt worden war. Nach der korrektur seines Aufbaus bekam er noch eine Chance: Ich schüttete die Glut aus dem Vulkanofen in seine Brennkammer um ihm gleich eine gute Grundlage mitzugeben. Weiteres Holz wurde eingefüllt und siehe da, nun brannte er besser und es erschienen sogar einige der Holzgasflammen, wie sie in den Bescreibungen solcher Modelle genannt werden. Das Prinzip dieser Öfen ist nämlich, dass sie nicht nur ganz normal das Holz verbrennen, sondern zusätzlich die Gase, die bei der Verbrennung entstehen, eingesammelt werden und durch Löcher unter dem Topf wieder entlassen werden, wo sie einen Flammenring bilden, ähnlich wie bei einem Gaskocher. Dadurch wird ein noch größerer Prozentsatz der im Holz gespeicherten Energie verwertet. Klingt genial!
Leider konnten wir den Flammenring nur kurz bewundern. Und da der Holzgaskocher von der Bauart her keinen Einblick in seine Brennkammer gewährt, waren wir uns unsicher, ob wir nun einfach Holz von oben nachwerfen sollten oder ob dies den Brennvorgang behindern würde, wie es schon bei vorherigen Versuchen geschehen zu sein schien. Im Endeffekt gelang es uns trotz einigem Herumprobierens nicht, das Wasser zum Kochen zu bringen. Einigermassen heiß war es immerhin. Aber nicht mehr.
Ich erinnerte mich, einmal einen Erfahrungsbericht über einen Holzgaskocher gelesen zu haben, in dem erwähnt war, dass er eine spezielle Ernährung bevorzuge – also dass es wichtig sei, ihn auf die richtige Art zu füttern. Unsere Schlussfolgerung war, dass erst weitere Erfahrungen mit dem Holzgaskocher gesammelt werden müssten, bevor sein Platz in der Rangliste bestimmt werden könnte. Bedauerlicherweise hatte sich die Nachbarin auch ein No-Name-Modell gekauft, welchem keinerlei Anleitung beilag – weder zum Aufbau noch zum Betrieb. Da muss jetzt also Recherche und eigene Erfahrung her…
Hier noch einmal ein Überblick über den Ausgang des Wettkampfs:
Wettkampf-Ergebnis:
Wasser im Vulkan kocht nach 7 Minuten
Wasser auf dem Pico kocht nach 12 Minuten
Wasser auf dem Holzgaskocher kocht auch nach 40 Minuten noch nicht
Und vor allem: Ein super Winter-Spass mit den Nachbarinnen!
Um einen besseren Überblick zu gewähren, werde ich demnächst eine Vergleichstabelle zu den verschiedenen Hobo-Kocher Modellen zusammenstellen und noch einmal ausführlich Vor- und Nachteile und Einsatzgebiete besprechen.
Apfelsorbet – 6.1.17
Am letzten Tag der Raunächte sei das Wetter oft klar, sagt die Überlieferung.
Heute morgen kann ich das nur bestätigen. Es ist deutlich kälter geworden, der Himmel ist klar, der Wolkenvorhang hat sich verzogen und eine zarte Morgenröte steigt über den Horizont hinter der Streuobstwiese.
Ich freue mich über das himmlische Farbenspiel. Der Schnee bedeckt seit einigen Tagen die Landschaft. Heute ist er sehr pulverig und hat das entsprechende Knirschen. Unter einem Apfelbaum liegt ein einzelner Apfel. Sicher gefroren. Der Baum hat ihn wohl noch lange am Ast behalten und erst kürzlich losgelassen, denn er ist nicht schneebedeckt.
Dieses „Apfelsorbet“ scheint auf viele Vögel und auch ein paar andere Tiere eine magnetische Wirkung zu haben. Es befindet sich im Zentrum eines Sterns aus zahlreichen Spuren. Die Landschaft spricht durch die Schneedecke von den Wegen der Lebewesen. Zu Hause gehe ich die im Keller eingelagerten Äpfel durch. Einige Angefaulte sortiere ich aus und lege sie im Garten ebenso auf die weiße Tischdecke, wie es der Apfelbaum getan hat. Für die Vögel. Später sehe ich, dass die Gefiederten auch hier am Sorbet Gefallen finden. Mir kommt es so vor, als würden sie den Apfel mit der größten faulen Stelle bevorzugen. Vielleicht weil das faule Fruchtfleisch weicher ist? Ich werde das noch genauer beobachten.
Raunächtliche Genüsse – 27.12.16
Die Raunächte haben begonnen (25.12. – 6.1.), jene 12 Tage und Nächte „zwischen den Jahren“, die das Mondjahr mit dem Sonnenjahr in Einklang bringen. Ich feiere diese „geschenkte Zeit“ gerne mit mir selber, indem ich Dinge tue, die mir Freude machen und die sonst oft zu kurz kommen. Zum Beispiel Schreiben, Lesen, Jahresrückblick, Wünsche fürs nächste Jahr, leckere Speisen, Draussen-Zeit, Handarbeiten und Werken, … Das ist meine persönliche Variante der alten Tradition zu folgen, in dieser Zeit die Arbeit ruhen zu lassen. Nachdem mir die Himmel gestern einen sehr trüben Tag beschert haben, drängte sich mir die Lebküchnerei als sprudelnder Quell der Freude und Gemütlichkeit auf. Die erste Staffel der diesjährigen Lebkuchen hatte ich bereits verspeist und so verbrachte ich einige Stunden mit der Herstellung dieser Kostbarkeiten für die zweite Hälfte des Winters.
Ich finde, dieses Gebäck ist sehr ähnlich wie Fruchtschnitten, nur noch leckerer, weil sie mehr Nüsse enthalten (Fruchtschnitten sind mir oft zu süß). Auf jeden Fall kleine Kraftpakete, die mir Energie spenden wenn ich mich draussen in der Kälte herumgetrieben habe! Ich spreche hier von Elisenlebkuchen nach dem von mir abgewandelten zuckerfreien Rezept, das ich gerne teile. (Die Lebkuchen werden übrigens auch von Zucker-Essenden nicht verschmäht, denn sie schmecken nicht so „gesund“ wie sie sind…) Für alle, die kein Zitronat und Orangeat mögen, ist dieses Rezept vielleicht auch interessant 😉 Wenn die Oblaten weggelassen werden und die Lebkuchen auf Backpapier gesetzt werden (evtl. etwas mit gemahlenen Nüssen bestreuen um Ankleben zu verhindern) ist das Rezept auch glutenfrei.
Elisenlebkuchen ohne Zucker:
5 Eier
abgeriebene Schale von 2 1/2 Zitrusfrüchten (Zitronen, Orangen, Grapefruit, Mandarinen)
3 EL Zitronensaft
2 TL Zimt
½ TL Nelken
1 Messerspitze Muskat
1 Messerspitze Kardamom
1 kl. Messerspitze Cayenne-Pfeffer
650g gemahlene Mandeln
50g getrocknete Äpfel
50g getrocknete Birnen
50g getrocknete Datteln
50g getrocknete Feigen
Oblaten
Schokoguss:
Kokosfett
Kakaopulver
Carobpulver
Anmerkung zu den Zutaten:
Ich trockne oft die Schalen, wenn ich Zitrusfrüchte esse, und habe sie dann für Lebkuchen oder andere Rezepte zum aromatisieren zur Hand. Es funktioniert aber natürlich auch, die Schale von frischen Früchten direkt abzureiben.
Die Äpfel sind aus dem eigenen Garten und auf dem Kachelofen selbst getrocknet, die Birnen von einer Freundin ebenso hergestellt. Ich freue mich immer besonders über diesen „Selbstversorgeranteil“ in meinen Lebkuchen.
Schokoguss: da kann ich leider keine genauen Mengenangaben machen, da ich ihn immer nach Gefühl herstelle und abschmecke. Als Anhaltspunkt: ich schmelze ungefähr 3 – 6 EL Kokosfett in einem Topf mit ca. 2 -4 EL Kakaopulver + 1-2 EL Carobpulver verquirlt.
Die Trockenfrüchte klein schneiden. Die Eier schaumig schlagen. Alle anderen Zutaten hinzufügen. Den Teig ca. 1 cm dick auf Oblaten streichen. Einige Stunden antrocknen lassen.
Ofen auf 150 – 160 Grad vorheizen. Lebkuchen ca. 20 Minuten backen.
Die abgekühlten Lebkuchen mit Schokoglasur bestreichen. Vor dem Verzehr 2-3 Wochen lagern. (Den ersten habe ich schon vor dem Backen gegessen. Er war sehr lecker! Ich vermute, dass in meinem Haushalt weniger als 60% der Lebkuchen ihre Blützezeit nach 2 Wochen Lagerung erreichen werden…)
Märchenzeit – 11.12.16
Ich war in der Grundschule Rosengarten eingeladen, Märchen für die Schülerinnen und Schüler zu erzählen. Es hat mir wieder viel Freude gemacht mit diesem lebendigen kleinen Völkchen. Und ich bin begeistert, wie gut sie zuhören. Aus der Klasse 3a haben einige Schülerinnen sogar einen Bericht verfasst, in dem das estnische Märchen von den Töchtern von Mutter Frost sehr genau wiedergegeben ist. Bericht und Bilder finden sich auf der Seite der Schule.
Schweigen im Walde
– Erkundungsgang voller Herbstschönheiten 9.10.16
Der Sonntag war der Erkundung der Wanderwege für das Schweigen im Walde Ende des Monats gewidmet. Der Tag war kühl und feucht und überraschte mich dennoch stetig mit neuen Herbstschönheiten. Von einigen habe ich Bilder mitgebracht:
Die Weißdornbeeren sind dieses Jahr besonders dick und lecker und der Herbstnebel verleiht der Landschaft im Hintergrund einen ganz eigenen Zauber.
Vom Vulkanofen habe ich ja im letzten Eintrag schon geschwärmt. Natürlich war er auch diesmal mit dabei…. Kaum daß wir Mittagspause machen wollten, fing es aber an zu regnen. Kein Problem für den Vulkanofen, denkt ihr… aber doch irgendwie weniger gemütlich zum Rasten. Wir fanden aber ein geschütztes Plätzchen unter einer Buche, wo wir es uns gemütlich machten. Und so ein heisses Curry schmeckt einfach noch viel besser als sowieso, wenn Du in sicherer Entfernung am Ende der Buchenzweige die Tropfen vom Himmel fallen siehst!
Die Schopftintlinge schienen überall aus dem Boden zu sprießen. Besonders gefielen mir die beiden, die sich schon ihrer Auflösung näherten. Dem größeren tropft schon die Tinte vom Hut, in der sich seine Sporen befinden und der kleinere wurde möglicherweise angebissen….
Am Ende der Wanderung löste sich dann auch das Rätsel, welches Wesen diese unglaublichen Töne von sich gab, die anfangs klingen wie auf einer Flöte gespielt, dann wie ein quietschendes Scheunentor und zu guter Letzt in einem Urschrei enden. Es war ein Rothirsch!
Nach diesem wunder-vollen Tag freue ich mich noch mehr auf das gemeinsame Schweigen im Walde zu Beginn der dunklen Zeit.
Vulkan-Ofen im Herbstregen
3.10.2016
Noch bis vor kurzem war es hier bei uns warm und sonnig und vom Wetter her überhaupt nicht herbstlich. Erst seit zwei Tagen ist es kühl und regnerisch und ich habe mich noch nicht daran gewöhnt. Als ich heute frierend in meiner Wohnung saß und dem leichten Regen draußen zusah, dachte ich mir: frieren in der Wohnung ist doch blöd! Ich gehe einfach zum Mittagessen in den Wald! Das ist viel schöner. Also habe ich meinen irischen Vulkanofen eingepackt, meine Isomatte, etwas zu Essen und eine Zeltplane und habe mir einen gemütlichen Nachmittag im Wald gemacht. Ja, es war tatsächlich gemütlich, obwohl es die meiste Zeit leicht geregnet hat! Aber ich hatte ja meinen Unterschlupf unter der Zeltplane, um trocken zu bleiben.
Und der Vulkanofen hat mir in gefühlter Sekundenschnelle einen heissen Tee serviert und sich im Anschluss als Herdplatte fürs Mittagessen angeboten. Da habe ich mir eine Linsensuppe gekocht, die etwas länger garen musste. Und zum Nachtisch noch einen Apfel gebraten, den ich auf dem Weg aufgelesen hatte. Es ist so wunderbar, an der frischen Luft zu essen, und noch toller, wenn es Dinge sind, die auf diesem Flecken Erde gewachsen sind! Und um das alles so richtig zu geniessen, ist in der kalten Jahreszeit ein bisschen Wetterschutz sehr hilfreich. Deswegen hier auch ein Bild von meinem Zeltplanen-Unterschlupf. Die Plane ist aus Baumwollstoff und von daher nicht so empfindlich auf Funkenflug wie Kunststoff-Planen.
Den Vulkanofen habe ich noch nicht lange (ich habe das Modell von Kelly Kettle geschenkt bekommen), aber er hat mich von Anfang an begeistert. Mit dem Wasserkessel obendrauf zieht er supergut. Wenn ich also das Feuer unten anzünde, hat es bis jetzt immer sofort prima gebrannt, ohne dass es weitere Starthilfe brauchte. In dieser Hinsicht ist der Vulkan-Ofen auf jeden Fall meinen beiden anderen kleinen Holz-Öfen (Hobos) für unterwegs überlegen. (Die beiden werde ich sicher auch noch mal hier vorstellen). Wenn das Wasser kocht und ich den Kessel herunternehme habe ich dann schon ein lustiges Feuerchen, auf das ich den Kochaufsatz stelle und auf diesen den Topf, um zu kochen.
Und für den gebratenen Apfel zum Nachtisch habe ich den Kochaufsatz wieder heruntergenommen und den Grillrost draufgelegt. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch Glut da, die dann gerade so fürs Apfelbraten gereicht hat. Ich konnte also in Ruhe meine Suppe essen während der Apfel auf dem Grill schmorte. Minuspunkte beim Vulkan-Ofen sind vor allem sein Volumen und Gewicht, falls er auf eine Rucksacktour mit soll. Außerdem braucht es ein bisschen Geschick, um ihn vom Feuer zu heben und einzuschenken. Die Kombination aus dem Bügelhenkel und der Kette ist ein bisschen wacklig in der Handhabung. Da ist möglicherweise die Petromax Feuerkanne, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert, im Vorteil – sie hat statt dem Bügelgriff 2 Henkel. Außerdem wartet sie mit 3 Füssen auf, die den Untergrund vor der Hitze schützen. Und mit einer Pfeife, die Bescheid gibt, wenn das Wasser kocht. Ich habe sie aber noch nie in Aktion erlebt.
Und was ist nun das Geheimnis der blitzschnellen Wassererhitzung? Eine geniale Konstruktion: die Kanne hat in der Mitte einen Kamin, durch den nicht nur der Rauch abzieht, sondern auch die Hitze nach oben steigt und so das Wasser nicht nur von unten erhitzt wird, wie bei einem normalen Teekessel, sondern auch entlang der Wände des Kamins. Die Flammen schlagen bisweilen so hoch, dass sie oben aus dem Kamin hervorzüngeln. Die Konstruktion funktioniert auch bei Wind und Regen gut, da das Feuer ja in einem sehr geschützten Raum brennt.
Celebrating Our Roots and Wings
Festival 22. – 25.9.16
„Wir feiern unsere Wurzeln und Flügel“ war das Motto des Festivals, das den 20. Geburtstag von „Women and Earth“ feierte. Es war mir eine Ehre und eine große Freude, als Übersetzerin einen kleinen Teil zu diesem großartigen Festival beitragen zu können und die Kommunikation zwischen den englischsprechenden Referentinnen und den 200 TeilnehrInnen zu erleichtern. Eines der großen Geschenke des Festivals war es, dass es die erdverbundenen Stimmen von Frauen aus allen vier Himmelsrichtungen im großen Kreis zusammengebracht hat. Ein anderes wird schon im Motto sichtbar: der Blick auf die Wurzeln und Flügel: auf, die, die vor uns waren und auf die, die nach uns sein werden, auf das, was uns Halt gibt und trägt und auf das, was uns beflügelt. Dieser Blick war immer auch ein Blick über den Horizont der eigenen Lebensspanne, Lebenserfahrung, Lebenswelt hinaus. Und damit auch ein Blick auf die Verbundenheit. Vielen Dank an Susann Belz und das Team von Women and Earth, die dieses Festival möglich gemacht haben!
Celebrationg Our Roots + Wings Festivalseite
Lichterspiele
Habe ich schon mal erwähnt, dass ich seit einigen Jahren für das Licht in den Morgen- und Abendstunden schwärme? Hier oben auf unserem Hügel gibt es zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang oft regelrechte Light-Shows!
Fast täglich bin ich dankbar, dass ich an so einem schönen Ort wohne, der mich immer wieder mit fantastischen Lichterspielen beschenkt. Ich möchte hier meine Freude darüber und ein paar Bilder mit Euch teilen! Es sind Abend-Bilder aus der Zeit Ende Juni Anfang Juli.
Wolkenhimmel über Sommerwiese
Die Wiesen durften bei uns heuer richtig hoch werden, so dass die Gräser blühten und ich den kindheitsvertrauten Gras-Samen-Sommergeruch schnuppern konnte. Vor ein paar Tagen wurden sie gemäht und jetzt gibts richtig leckeren Heuduft 🙂
Sommer, Sonne, Frauenkraft! – Juni 2016
Bei diesem Seminar kurz vor Sommersonnwend war uns die Sonne hold: nach einem sehr nassen Anreisetag – der Himmel begrüßte die Teilnehmerinnen mit einem kräftigen Gewitterguss, so dass sie gleich zu Beginn hautnah mit den Kräften der Natur in Verbindung waren – kam sie pünktlich für den Solo-Tag heraus und die Frauen hatten bei ihren 24h Stunden alleine in der Natur blendendes Wetter.
Nach der Rückkehr wurde es wieder regnerischer, was uns den gemeinsamen Abschluss in der Sauna um so mehr geniessen liess, und manche auch nicht davon abhielt, sich zwischen den Saunagängen im Bach abzukühlen. Die Teilnehmerinnen brachten sehr berührende Geschichten aus ihrer Solozeit mit zurück, die bis heute in mir nachklingen und ich bin dankbar, dass ich sie auf diesem Weg begleiten durfte! Auch die Vogelwelt grüßte unsere Frauengruppe freundlich: Beim Geschichtenerzählen saß mehrmals eine Bussardin auf dem Sauna-Hüttchen im Garten, bis sie von einer Falkin im Sturzflug verjagt wurde. Und bei der Abreise kreiste die Bussardin noch einmal ausführlich über dem Auto bis es losfuhr, und ebenso über der Wandersfrau, als sie sich auf den Weg zum Bahnhof machte!
Ein Tag vor FrühjahrsTag&NachtGleiche 2016
Vorhin bin ich zum ersten Mal in diesem Jahr fast meine ganze Runde durch den Wald barfuss gelaufen. Allein schon das Geräusch, wenn das vergilbte, trockene Grass des Vorjahres meine Füsse beim Auftreten raschelnd begrüsst, lässt mein Herz höher schlagen. Und das Gefühl von weicher Erde, die sich unter meine Fussohlen schmiegt – was für ein Genuss! Auf dem geschotterten Waldweg waren mir die spitzigen Steinchen nach einigen hundert Metern doch zu stachelig und ich bin ich meine Zehenschuhe geschlüpft (siehe Foto).
Unterwegs habe ich fürs Mittagessen Huflattichblüten gesammelt – auch zum ersten Mal dieses Jahr. Letzte Woche hab ich die ersten entdeckt und ein paar am Wegesrand geknabbert. Jetzt sind es schon viel mehr!
Ich werde sie nachher mit Pilzen braten & zu Reis servieren. Über all dem lacht auch noch die Sonne – was für ein Frühlings-Fest-Tag!